Als erster mit dem neuen Renault-Markengesicht und endlich wieder mit Kulleraugen ausgestattet legt der neue Twingo „Phase II“ einen markanten Auftritt hin. KIELerLEBEN-Redakteurin Melanie Schippling hat den kompakten Franzosen getestet.
Das vergrößerte Renault-Logo prangt auf einem großen Lufteinlass, die überdimensionalen runden Nebelleuchten erinnern an die Kulleraugen des ersten Modells – der neue Twingo „Phase II“ will auffallen. Auch farblich: Mit Lackierungen wie Himbeer-Rot und Türkis-Blau soll er vor allem Frauen anziehen, die das eher männliche Auftreten der Phase I wohl abgeschreckt hat. Ich teste ihn in neutralem Weiß und werfe erst mal einen Blick auf die Ausstattung. Der Dreitürer kommt serienmäßig mit einigem Komfort daher: Elektrische Fensterheber, ein höhenverstellbares Lenkrad, Getränkehalter in der Mittelkonsole sowie der Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzung gehören zur Minimalausstattung.
Vom Autohaus Süverkrüp geht es daher direkt auf die Schnellstraße. Hier probiere ich den Tempomaten aus. Dessen Bedienung ist intuitiv und lenkt nicht vom Fahren ab – bis auf die Aktivierung: Der Schalter befindet sich hinter dem Lenkrad und muss bei Tempo 120 erst mal gedrückt werden. Ansonsten behält man aber dank hoher Sitzposition und guter Rundumsicht leicht den Überblick.
Im Interieur des Wagens erinnert vieles an den ersten Twingo. Der minimalistische digitale Tacho ist mittig auf dem Armaturenbrett platziert, sodass der Blick des Fahrers zur Geschwindigkeitskontrolle leicht nach rechts schweifen muss. Auch die restlichen Instrumente wie etwa die Regler der Klimaanlage sind in Retro-Optik gehalten. Das bekannte Faltdach gibt es in gehobeneren Ausstattungsvarianten dazu, und natürlich dürfen die Twingo-typischen Türhebel nicht fehlen. Auf etwas anderes hat Renault allerdings verzichtet: Das Elektronische Stabilitätsprogramm gibt es erst bei der teuersten Ausstattungsvariante in Serie, darunter muss es für 300 Euro extra geordert werden.
Bei der Fahrt über Kopfsteinpflaster in der Kieler Innenstadt danke ich Renault schließlich für die gute Federung, die der Twingo bekommen hat. Würde ich jetzt Freunde auf meine Testfahrt mitnehmen, hätten sie außerdem auf den bequemen Sitzen vorn und hinten genügend Platz. Optional kann man statt der Rückbank auch zwei verstellbare Einzelsitze bestellen, entsprechend lässt sich die Beinfreiheit hinten beziehungsweise der Platz im Kofferraum vergrößern.
Fazit: viel Komfort in Serie, mehr Sicherheit zum Aufpreis. Der neue Twingo „Phase II“ bietet großen Komfort zum kleinen Preis, sollte aber definitiv noch mit Sicherheitstechnik aufgerüstet werden. Erst dann ist er ein auf junge und jung gebliebene Menschen passgenau zugeschnittener Kleinwagen.
Melanie Schippling