Der THW hat im Nordderby gegen Dauerrivalen Flensburg erneut eine starke Leistung abgeliefert und seinen zweiten Tabellenplatz eindrucksvoll verteidigt.Vor dem THW liegen nur nur noch die bisher verlustpunktfreien „Löwen“ aus Mannheim.
THW-Coach Gislason konnte mit Ausnahme von Toft Hansen alle Stars aufbieten, Gäste-Coach Ljubomir Vranjes hingegen plagten vor dem Nordknaller einige Personalsorgen. Letztlich musste er zwar nur auf die Langzeitverletzten Petar Djordjic und Michael Knudsen verzichten, dennoch zogen das Team von der „anderen“ Förde gegen konditionsstarke Kieler am Schluss den Kürzeren.
Das Match begann zunächst sehr ausgeglichen, Gislason vertraute seiner Stammformation, lediglich ergänzt und Kim Andersson-Nachfolger Vujin, der seine Aufgabe in der Offensive bravourös löste und sich vom Siebenmeterpunkt ebenfalls nervenstark präsentierte.
Die Anfangsphase stand ganz im Zeichen zweier starker Torhüter. Sowohl Ex-Zebra Andersson, der in Kiel wie gewohnt herzlich empfangen wurde,als auch THW-Schlussmann Omeyer zeigten starke Paraden und trieben ihre Gegenüber zunächst zur Verzweiflung.
Die Kieler konnten sich dank konsequent genutzten Gegenstößen dennoch langsam absetzen und hatten bis zur 14. Minute bereits ein 4-Tore-Polster zwischen sich und sie Gäste gelegt – für Coach Vranjes ein Grund, seine Jungs per Timeout zur Raison zu bitten.
Seine Worte zeigten Wirkung – allen voran drehte Nationalspieler Glandorf mächtig auf und ließ die Kieler Abwehr im Alleingang ein ums andere Mal wie Statisten wirken. Die Kieler bekamen ihn nicht in den Griff, Omeyer seine Würfe nicht zu fassen, sodass die Flensburger mit einem starken Lauf innerhalb von vier Minuten ausglichen.
Das wiederum wurde dem Isländer auf der Kieler Trainerbank zu bunt und er versammelte sein Team um sich, um die Abwehr wieder zu justieren.
Dies gelang ihm jedoch nur bedingt – eine doppelte Unterzahl steckten die Flensburger gut weg und ließen es in dieser Phase nicht zu, dass die Kieler sich vorentscheidend absetzen konnten – zu viele Würfe fanden ihre Endstation beim starken Schweden Matthias Andersson.
Eine kleine 15:13-Führung konnten die Kieler dann dennoch mit in die Kabine nehmen.
THW stark nach der Pause
Nach Wiederanpfiff gelang den Flensburgern lediglich der Anschlusstreffer zum 14:15 aus Sicht der Fördestädter, von diesem Zeitpunkt an setzte sich der THW sukzessive ab.
Einer der Schlüssel zum Erfolg war Aron Palmarsson, der durch geniale Aktionen das Publikum verzückte. Und auch sein Teamkollege Christian Zeitz, der vor Tagesfrist im Training auf Grund von Schmerzen im Ellenbogen kaum werfen konnte, zeigte sich in toller Form und leistete mit phänomenalen Toren und genial antizipierten Steals einen wichtigen Beitrag zu einer aus Kieler Sicht „beruhigenden“ Führung.
Die Fans, die zuvor für Topstimmung im Topspiel gesorgt hatten, skandierten „Die Nummer eins im Land sind wir“ und feierten ihr Team. Da die Rhein-Neckar-Löwen im Parallelspiel den Hamburgern zwei Punkte abnahmen, währte die Tabellenführung der Zebras nur kurz. Sie lauern nun weiterhin hinter den Löwen, die derzeit noch eine weiße Weste haben – am 28.11. bitten die Löwe in die heimische Arena!
Zuvor bestreitet der THW jedoch noch seine Heimspiele gegen Lübbecke (11.11.) und Lemgo (25.11.), sowie ein Champions League-Match gegen die slowenische Mannschaft aus Celje (21.11.).