Der THW Kiel ist zum 18. Mal Deutscher Meister und hat damit seiner Rekordmeister-Geschichte ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Mit einem 31:25-Sieg über die zweitplatzierten Rhein-Neckar-Löwen sicherten sich die "Zebras" vier Spieltage vor Saisonende erneut die Schale, die am Dienstagabend nur provisorisch von Maskottchen Hein Daddel übergeben wurde.
Von Beginn an machten die Hausherren klar, dass das vorletzte Heimmatch der Saison das Spiel der Spiele werden sollte. Nicht dur die Halle war hellwach, auch die Spieler selbst liefen mit breiter Brust und hochmotiviert unter frenetischem Jubel der Fans ein. Kiel begann mit einer 3:2:1-Abwehrformation mit Jicha an der Spitze - ein cleverer Schachzug, der den Löwen zunächst den Zahn zog. Während Palmarsson und Vujin per Doppelpack bereits dreimal getroffen hatten, kamen die Mannheimer nicht ins Spiel und scheiterten mit jeglichen Wurfversuchen am stark aufgelegten Omeyer oder verfehlten das Ziel vollends. Die "Ostseehalle" tobte, die Stimmung in der Arena verdiente frühzeitig das Prädikat "meisterlich".
Erst in der achten Spielminute konnten die "Löwen" das erste Erfolgserlebnis bejubeln und trafen durch Myrhol zum Anschlusstreffer. Doch auch Kiel traf unbeirrt und aus allen denkbaren Positionen munter weiter und konnte so bereits nach der ersten Halbzeit schonmal den Meistersekt kalt stellen. Trotz zwei frühen Zeitstrafen gegen Jicha, die dazu führten, dass Coach Alfred Gislason den Tschechen frühzeitig in den "Schongang" versetzte und auf die Bank beorderte, fanden die Schwarz-Gelben kein Mittel gegen die konsequent zupackende Abwehr der Kieler. Nach 20 Spielminuten stand es 9:4, auch Narcisse sorgte an der Abwehrspitze für Furore und ersetzte Jicha glänzend.
Als die "Löwen" auf drei Treffer herankamen (23.), stellte Gislason sofort die Abwehr um und ließ sein Team fortan mit einer defensiven 6:0 agieren, die die Fahrt aus dem Spiel nahm und eine Spielphase einleitete, in der sich beide Teams mit dem Tore-Werfen recht schwer taten. Die Kieler berappelten sich aber schneller und schraubten das Halbzeitergebnis auf ein deutliches 15:7 in die Höhe.
Wer sich vor der Pause noch in Pessimismus üben wollte, musste spätestens in der 45. Minute keine Angst mehr haben, den Tag vor dem abend zu loben - stark aufgelegte "Zebras" trafen durch die Bank weg nach Belieben und stellten die erste Zehn-Tore-Führung des Abends her. das "Meisterstück" nahm allmählich Form an und riss das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes "vom Hocker". Während die Kieler Fans bereits feierten, ließ die Intensität des Spiels merklich nach und die Mannheimer bekam mehr Gelegenheiten als zuvor, Ergebniskosemtik zu betreiben. Nach 60 Minuten stand es dennoch fest: Die Landeshauptstadt des schönsten Bundeslandes der Welt ist um ein weiteres Kennzeichen reicher. KI-DM 2013!
Omeyer (1.-37., 5/1 Paraden), Palicka (37.-60., 3 Paraden); Toft Hansen (2), Sigurdsson (3), Sprenger (4), Ahlm, Wiencek (2), Ekberg (1), Palmarsson (2), Narcisse (1), Ilic (2), Klein (4), Jicha (3), Vujin (7/2)