Die Niederlage gegen Hamburg gerade erst durch den Sieg gegen die Rhein-Neckar-Löwen in der Königsklasse überwunden, da klopfte auch schon der nächste Gegner an der Tür. Mit dem SC Magdeburg gastierte am Mittwochabend ein nahezu unerwarteter Angstgegner in der Kieler Sparkassenarena. Der THW Kiel musste sich von Beginn an einer starken Abwehr entgegenstellen und lag über weite Strecken mit mehreren Toren hinten. Nichtzuletzt eine nüchterne 7-Meter Qoute machte es den Zebras wahrlich schwer.
Doch der THW Kiel wäre nicht zu Recht Rekordmeister, wenn sie den Spielstand am Ende nicht doch noch zum Positiven wenden könnte. Mit einem 25:22 (11:15) bleiben die Nordlichter weiterhin auf einem oberen Tabellenplatz.
Es geschah gleich in den ersten Spielminuten- durch Fehlwürfe, ungenauem Passspiel und einem überragenden Gästekeeper Gerrie Eijlers geriet der THW Kiel früh in Rückstand. Bereits nach fünf Minuten lagen die Zebras mit zwei Toren hinten. Die Statistik sollte sich regelmäßig weiterführen. Im Durchschnitt erzielte die Mannschaft um Trainer Alfred Gislason gerade mal zwei Tore- in fünf Minuten. Auch das ungewohnt frühe Team Time Out von Gislason in der 10. Minute änderte nichts an der Überlegenheit der Gäste aus Magdeburg. Es wollte einfach nichts klappen beim THW. Hinzu kam ein wahres 7-Meter Trauma. Die ersten drei Freiwürfe für die Zebras gingen daneben, beziehungsweise wurden gehalten. Erst in der 28. Spielminute erlöste Filip Jicha seine Mannschaft und verwandelte den ersten 7-Meter. 11:15 ging es in die Halbzeitpause.
Man konnte erahnen, welchen Appell Alfred Gislason in der Kabine an seine Mannschaft richtete, dennoch hätte man nur zu gerne Mäuschen gespielt, um den wütenden Trainer zuzuhören. Nach dem Spiel sagte Gislason schmunzelnd: "Was in der Pause passiert ist, bleibt unter uns." Trotz Rückstand ging es unerwartet siegessicher in die zweite Halbzeit. Die Kabinenansprache half offensichtlich und so konnte der THW Kiel den zwischenzeitlichen 4-Tore-Rückstand minimieren. In der 39. Minute war es bereits nur noch ein Tor und nur eine Minute später erlöste Filip Jicha seine Mannschaft und warf den Ausgleichstreffer zum 17:17. Magdeburg konnte das hohe Tempo der ersten Hälfte nicht mehr halten, was auch Trainer Frank Carstens nach dem Spiel eingestand. Nach 44 Minuten hieß es erstmals Führung für den THW, welche nur fünf Minuten später auf zwei Tore ausgebaut werden sollte. Das 7-Meter Trauma aus den ersten 30 Minuten sollte nichtsdestotrotz weitergeführt werden. Ingesamt sechs 7-Meter fielen zum Opfer. Auch ein Aron Palmarsson, Neuling an der 7-Meter-Front, schaffte es nicht den Ball ins Netz zu katapultieren. Dennoch war es der junge Isländer, der das Publikum und seine Mannschaft erlöste und in er 29. Minute das Tor zum 24:21 warf. Bei diesem Spielstand war allen klar, dass der Sieg in sicheren Gewässern schwimmt. Die spannende Begegnung endete letztlich mit 25:22.
Zeitgleich spielten der HSV gegen die Rhein-Neckar Löwen. Auch hier bot sich ein spannendes Spiel. Der HSV gewann mit nur einem Tor Unterschied 32:31. Und auch die Berliner Füchse konnten erfolgreich in den Abend gehen. Damit sieht das obere Tabellenfeld wie folgt aus: 1. Hamburg, 2. Füchse Berlin, 3. THW Kiel, 4. FA Göppingen