Der THW Kiel hat am heutigen Sonntag einen wichtigen Schritt in Richtung alter Form getan. Nach einem eher durchwachsenen Saison-Start konnte der 19-malige deutsche Handballmeister den als stark eingeschätzten Gegner MT Melsungen mit mit 32:23 deutlich schlagen.
Der THW legte gut los und ging nach nur vier Minuten das erste Mal mit vier Toren in Führung (4:0). Schon wenig später mussten die Kieler aber den ersten Rückschlag hinnehmen: In der 11. Minute traf Marko Vujin den Keeper der Melsunger, Mikael Appelgren, bei einem 7-Meter direkt im Gesicht und wurde dafür mit einer roten Karte vom Platz gestellt. Da Neuzugang Steffen Weinhold verletzungsbedingt fehlte, musste der THW von nun an ohne Linkshänder im Rückraum auskommen. Davon ließ sich die Zebra-Herde aber nicht sonderlich aus der Ruhe bringen. Auch weil der eigene Keeper, Andreas Palicka, ausgesprochen gut aufgelegt war, konnten der THW bis zur Halbseit auf 17:10 enteilen.
Starke Defensiv-Leistung
In der zweiten Hälfte ging es weiter, wie es in der ersten Hälfte aufgehört hatte. Eine starke Kieler Defensive ermöglichte immer wieder den so gefürchteten Kieler Tempo-Handball. Dazu seinen Teil beitragen konnte dieses Mal auch Duvnjak, der heute auch dem eigenen Publikum endlich beweisen konnte, dass seine Verpflichtung eine gute Entscheidung war. Nach wenigen Minuten in Halbzeit zwei stand es 19:10 und eigentlich war ab diesem Zeitpunkt allen klar: Hier brennt nichts mehr an. Kreisläufer Toft Hansen erhöhte in der 47. Minute sogar erstmals auf einen 12-Tore-Vorspung (26:14), den sich der THW dann auch bis ins Ziel nicht mehr nehmen ließ. Das verschaffte Trainer Alfred Gislason Zeit für Experimente. Neben dem schon bekannten Nachwuchstalent Rune Dahmke brachte er auch Wucherpfennig auf Rechtsaußen und Kim Sonne im Tor. Beide konnten sich im Laufe der letzten Minuten für weitere Aufgaben empfehlen – Wucherpfennig durch zwei Tore, Sonne durch einen gehaltenen 7-Meter.
Nach der Niederlage gegen Balingen und einem ordentlichen Spiel gegen Wetzlar verabschiedet sich der THW so mit einem standesgemäßen Sieg in die Länderspielpause. Das nächste Spiel der Zebras findet am 24.09. gegen Aufsteiger Bietigheim. Das Spiel ist das erste einer wahren Tour de Force. Für den THW stehen dann in 31 Tagen 10 Spiele in 3 Wettbewerben an.