Auch wenn das Ergebnis es vermuten lässt: Der Kantersieg mit 11 Toren Vorsprung war nicht das beste Saisonspiel der Kieler – aber vermutlich das schlechteste der Füchse bislang.Der THW konnte in der Liga und in der Champions League zuletzt nur mäßig überzeugen. Vor allem die internationalen Spiele – eine Niederlage in Zagreb und der Zittersieg gegen Brest – ließen die Füchse vor dem Spiel auf eine kleine Sensation hoffen. Denn trotz allem ist es immer noch genau das, wenn man den Serienmeister aus dem Norden schlägt.
Es kam aber alles ganz anders. Allein in der Anfangsphase des Spiels konnten die Füchse mithalten, sogar kurzzeitig in Führung gehen. Nach dem 4:2 für die Kieler durch Weinhold folgte für die Füchse eine fünfminütige Durststrecke ohne eigenes Tor. Dies nutzten die Kieler mit Treffern von Palmarsson, Ekberg und erneut Weinhold und zogen auf 9:3 davon. Nach etwa einem Drittel der Spielzeit lag Kiel sogar mit 13:6 vorne. Bis zur Pause konnten die Füchse trotz eines glänzend aufgelegten Johan Sjöstrand im Tor der Kieler nochmals auf 18:12 verkürzen. An einen Sieg glaubte aber da schon niemand mehr.
In Halbzeit zwei führte Füchse-Trainer Sirgurdsson sein Experiment aus Halbzeit eins fort, einen weiteren Feldspieler bei Füchse-Angriffen aufs Feld zu schicken. Diese Taktik misslang jedoch gründlich, so dass der THW nach zwei Dritteln des Spiels mit 27:17 einen 10-Tore-Vorspurng erarbeitet hatte.
Auch in den letzten 20 Minuten konnten die Füchse vor allem im Angriff nicht überzeugen. Es war die größte Leistung des Teams aus Berlin an diesem Spieltag, den Vorsprung der Kieler nicht noch signifikant weiter anwachsen zu lassen. Am Ende hieß es dann hochverdient 27:38 für die Kieler, die mit ihrer heutigen Spielweise sicherlich auch stärkere Füchse geschlagen hätten, was Hoffnung auf mehr macht. Bester Werfer auf Seiten der Kieler war der oft gescholtene Domagoj Duvnjak mit 9 Treffern.