Nachdem der THW Kiel in der Bundesliga einen derben Dämpfer gegen den Rivalen aus Hamburg einstecken musste, spielten die Zebras am Sonntagabend gegen die ebenfalls Titelfavorisierenden Rhein-Neckar Löwen. In der Champions-League Gruppe A erhoffte sich das Kieler Publikum einen vorabendlichen Krimi, doch anstatt dessen führten die Zebras mühelos. Letztlich gegen Ende des Spieles konnten die Löwen nochmals aufholen. Dennoch gewann der THW Kiel mit 30:27 (17:9) und führt damit weiterhin die Champions-League Gruppe A an.
Noch eine Stunde vor Spielbeginn war es unklar, ob Alfred Gislason auf den zuletzt verletzten Christian Zeitz zurückgreifen kann. Doch wie der THW Trainer nach dem Spiel berichtete, war ihm persönlich das Risiko zu hoch, obwohl Zeitzi nach seiner Zwangspause nur zu gern wieder aufs Spielfeld zurückgekehrt wäre. Doch auch ohne den Stammspieler zeigte der THW Kiel gegen die Löwen vom Rhein-Neckar eine ansehnliche Leistung. Mit der schweren Niederlage gegen Hamburg am vergangenen Dienstag und den Rhein-Neckar Löwen in der Tabelle im Nacken sitzend, bahnten sich zuvor die ersten Zweifel beim THW an. Doch in der Champions-League drehten die Zebras wieder voll auf. Bereits nach wenigen Minuten führte die Mannschaft um Kapitän Marcus Ahlm mit drei Toren. Nicht nur dank der starken Offensivleistung, sondern auch eines (mal wieder) überragenden Thierry Omeyer. Der Torhüter hielt gleich zwei 7-Meter und dass nach nur kürzester Spielzeit. In der 10. Minute führte der THW bereits mit 5 Toren Unterschied 7:2. Die hohe Führung sollte sich innerhalb der ersten Halbzeit kontinuierlich ausbauen und so gingen die Zebras, scheinbar mühelos, mit 17:9 in die Halbzeitpause.
Wer hätte das gedacht?! Auf den Zuschauerränge machte sich ein leichtes Raunen breit. Zwar stand alles auf Sieg für den Rekordmeister, doch erhofften sich die meisten einen echten Krimi im Kampf um den Sieg in diesem absoluten Spitzenspiel der Königsklasse. Doch der THW Kiel konnte auch in den letzten 30 Minuten die Führung halten und sogar noch ausbauen. So stand es beispielsweise in der 45. Minute 25:17. Acht Tore Unterschied. Leider schafften es die Rhein-Neckar Löwen um Trainer Gudmundur Gudmundsson es über weite Strecken nicht, den Ball ins Netz zu katapultieren und blieben so über mehrere wichtige Minuten torlos.
Ähnlich wie beim Spiel gegen Hamburg schlichen sich gegen Spielende dann vermehrt technische Fehler beim THW ein und der vorher so immense Vorsprung gegen starke Löwen brach ein. So waren es sieben Minuten vor Schluss nur noch fünf Tore Differenz und mit drei Toren in Folge für die Rhein-Neckar Löwen schien sich das Spiel nochmal zu drehen. Doch dank eines Team-Time-Out und besonders der Leistung der beiden überragenden Zebra Torwarte Omeyer und Palicka, die wie so oft mit Glanzparaden glänzten, konnte der THW den Sieg mehr oder weniger mühelos in sichere Gewässer schippen.
Mit dem Sieg sind die Zebras weiterhin an der Tabellenspitze in der Champions-League Gruppe A. Die Rhein-Neckar-Löwen verweilen im Handball-Norden bis zu ihrem kommenden Spiel gegen Hamburg am Mittwochabend, bevor sie dann nur eine gute Woche später zu Hause wieder auf den THW Kiel treffen. Diesmal in der Handball Bundesliga.