„SHMF – Im Jahr des Drachen“ heißt es beim 27. Schleswig-Holstein Musik Festival. Vom 7. Juli bis 25. August rückt das SHMF China als Kulturnation in den Fokus. Abgerundet wird das Festival durch Gastspiele internationaler Stars und Ensembles.Mit Ausdruck und Feuer
Als Wang Yuja 2007 beim SHMF die Verleihung des Leonard Bernstein Award musikalisch untermalte, war die Chinesin noch gänzlich unbekannt. Mittlerweile hat sie einen festen Platz in der internationalen Szene und widmet sich der Kammermusik. Auf diesem Gebiet ist Gautier Capuçon, der gemeinsam mit Wang Yuja zu erleben ist, bereits ein alter Hase. Der vielfach ausgezeichnete Capuçon weist eine imposante Liste an Kammermusikpartnern vor – Wang Yuja fehlte bislang. Dies soll sich an diesem Abend ändern.
10. Juli, Kieler Schloss. Beginn: 20 Uhr. (K 3)
Elementar und eruptiv
Der russische Pianist Denis Matsuev gewann mit 23 Jahren den renommierten Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb und zählt seither zu den Topstars. Bereits 2008 war er anlässlich des Russland-Schwerpunktes beim SHMF zu Gast und riss damals das Kieler Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Nun kehrt Denis Matsuev mit Tschaikowsky zurück und wird einmal mehr seinen enormen, durch und durch russisch geprägten Klangsinn und seine gewaltigen technischen Fähigkeiten demonstrieren.
19. Juli, Kieler Schloss. Beginn: 20 Uhr. (K 31)
Y’akoto – die neue Afrosoul-Entdeckung
Ihr Vater war Musiker. Der Klavierunterricht für Yaa Akoto Kieck alias Y’akoto selbstverständlich. Schon früh wusste sie, dass das Leben als Musikerin für sie nicht in Frage kommt. Y’akoto machte eine Ausbildung, aber am Ende siegte die Musik. Ihre Stimme erinnert an Billie Holiday und Nina Simone. Die Musik: eine Mischung aus Soul, Hiphop und afrikanischen Rhythmen. Das musikalische Resultat ist so authentisch und unmittelbar, dass es jeden in seinen Bann zieht.
20. Juli, Halle400. Beginn: 20 Uhr. (K 35)
Weg go rhythm!
30 Jahre ist es her, seit Katia und Marielle Labèque erstmals weltweit für Furore sorgten – mit ihrer Einspielung der Originalversion für zwei Klaviere von Gershwins „Rhapsody in Blue“. 2011 erschien die Neueinspielung des Werks. Schon der Beginn lässt aufhorchen; sehr nahe kommt das Duo dem berühmten Klarinetten-Glissando der Orchesterversion. Richtig fetzig geht es nach der Pause weiter: Bernsteins „West Side Story“ in einer eigens für die Labèque-Schwestern erstellten Fassung für zwei Klaviere.
3. August, Kieler Schloss. Beginn: 20 Uhr. (K 72)
Exponiert!
Im Konzert von Bariton Matthias Goerne erhalten die Schubert-Lieder einen ebenbürtigen Partner: Die „Ekklesiastische Aktion“ von Bernd Alois Zimmermann drückt sich musikalisch in äußerster Knappheit aus. Das Stück basiert auf Texten aus dem Alten Testament und Dostojewskis Roman „Die Brüder Karamasow“. Die renommierten Schauspieler Ulrich Matthes und Peter Stein bringen für dieses sehr ernste Werk die nötige Vehemenz mit, die ein eindrucksvolles Konzerterlebnis garantiert.
10. August, Kieler Schloss. Beginn: 20 Uhr. (K 89)
Abschlusskonzert
Christoph Eschenbach hörte den Pianisten Lang Lang (siehe Foto) 1999 beim Ravinia Festival in den USA und erkannte sein Potential. Heute ist Lang Lang der bekannteste Pianist weltweit und überzeugt vor allem mit seiner Technik. Seine erste Annäherung an Beethoven war die 2007 erschienene Einspielung der Klavierkonzerte Nr. 1 und 4. Dirigent war damals Christoph Eschenbach. Welche Gestalt Eschenbach und Lang nun Beethovens fünftem Klavierkonzert verleihen – man darf gespannt sein.
25. August, Sparkassen-Arena-Kiel. Beginn: 20 Uhr. (K 125)
Weitere Informationen und Tickets unter www.shmf.de und Tel.: (0431) 23 70 70