Die KSV Holstein beendete am Dienstagabend ihr letztes Testspiel gegen den FC St.Pauli mit einem gefälligen und phasenweise recht kurzweiligen 1:1 und dürfte mit diesem Ergebnis recht zuversichtlich auf die neue Saison blicken.
Abgesehen von den zwei Spielklassen Unterschied stehen die Vorzeichen für beide Clubs recht ähnlich. Beide Clubs waren in der vergangenen Saison knapp am Aufstieg gescheitert, beide Clubs wollen die Aufgabe „Aufstieg“ in der neuen Saison wieder voller Elan angehen.Eins vorweg: Nach dem gestrigen Spiel können die Kieler mit breiter Brust und Selbstbewusstsein in die kommende Spielzeit starten! KSV-Coach Gutzeit ging mit einigen seiner Neuzugänge ins Spiel, sodass arrivierte Spieler wie Marc Heider, Fabian Wetter oder Patrick Herrmann zunächst auf der Bank Platz nahmen. Bei hochsommerlichen Temperaturen unter der Kieler Sommersonne wohl sogar eine echte Alternative.
Wie gegen den Hamburger SV begannen die Störche gegen den Kultclub aus der Hansestadt recht ambitioniert und ohne Angst vor dem – vermeintlich – stärkeren Gegner. Nach einer knappen Viertelstunde gehörte der erste Wow-Effekt den Kielern, der dänische Neuzugang Casper Johansen (kam vom FC Fyn) zog aus 18 Metern ab und bescherte Paulis Schlussmann Pliquett eine erste unruhige Minute. Wenig später spielte Kazior Kramer frei, der von links ebenfalls an Paulis Schlussmann scheiterte. Wie schon beim Spiel gegen Hamburg zeigte Kiels Schlussmann Niklas Jakusch einige tolle Reflexe und verhinderte, dass die KSV mit einem Rückstand in die Kabine musste – 0:0 zur Pause.
Die zweite Halbzeit war mit der ersten kaum zu vergleichen. Nicht nur, dass beide Trainer zahlreich wechselten – Kiels Coach Gutzeit wechselte allein 8 Spieler aus – fortan war auch deutlich mehr Tempo im Spiel. Dennoch bedeutete die 48. Minute den Rückstand für die KSV. Eine Flanke des eingewechselten Thy lenkte Müller vor die Füße von Bruns, der aus elf Metern zur Pauli-Führung einschoss – keine Chance für Kiels Strähle, der nun für Jakusch im Spiel war. Die „Störche“ hielten trotzdem weiter mit und kamen in der 59. Minute zum mehr als verdienten Ausgleich durch Jaroslav Lindner, der nach einem Einwurf den Ball über den ebenfalls eingewechselten Keeper Tschauner einnetzte. Die Endphase war geprägt von schönen Strafraumszenen, die auf beiden Seiten mehrfach die Führung hätten bedeuten können, beide Teams vergaben aber klare Torchancen und trennten sich somit 1:1 unentschieden.
Stimmen nach dem Spiel:
Steve Müller: „Das war ein guter Test für uns. Wir hatten St. Pauli zu jeder Minute etwas entgegenzusetzen und haben keinen Druck zugelassen. Ich habe heute keinen Klassenunterschied gemerkt.“
Casper Johansen: „Das war nicht mein bestes Spiel und es ist noch alles etwas neu für mich. Aber ich kann schon jetzt sagen, dass es der richtige Schritt war, nach Kiel zu kommen. Es ist toll, für einen Verein mit solchen Möglichkeiten wie Holstein zu spielen. Ich freue mich auf die kommenden Monate.“
Holstein Kiel: Jakusch (46. Strähle) – Krause (46. Herrmann), Urban (46. Gebers), Müller, Pressel (46. Wetter) – Kazior, Toksöz (46. Hartmann) – Siedschlag, Johansen (46. Schied), Hebler (46. Lindner) – Kramer (46. Heider).
FC St. Pauli: Pliquett (46. Tschauner) - Zambrano (46. Kringe), Mohr, Thorandt, Schachten - Bruns (64. Kalla), Daube, Boll (64. Funk), Gogia (46. Bartels) - Ginczek (46. Thy), Saglik (46. Ebbers).
Tore: 0:1 Bruns (49.), 1:1 Lindner (59.)
Schiedsrichter: Listner (Eidertal)
Zuschauer: 4.040