In diesem Monat: Sabine Bendfeldt, 45 Jahre alt, Leiterin des nettekieler Ehrenamtsbüros.
„Als gebürtige Rheinländerin hatte ich anfangs Schwierigkeiten, mich in Kiel einzuleben“, erzählt Sabine Bendfeldt. 1995 kam sie mit ihrem Mann Dirk und ihrem damals einjährigen Sohn Ben aus Düsseldorf in die Fördestadt. Zwei Jahre später, 1997, wurde Tochter Nele geboren. „Wir wollten, dass unsere Kinder in einem schönen, ruhigen Umfeld aufwachsen. Aber mir fehlte der Großstadttrubel.“ Auch der Traumberuf ließ im hohen Norden auf sich warten. Drei Jahre lang arbeitete die 45-Jährige in der Buchhaltung von „All-Fish“, einer Firma, die mit Tiefkühlfisch handelt. „Immerhin ein Job mit echtem Kiel-Charakter“, sagt sie lachend. Doch mit einem Uniabschluss in Soziologie, Psychologie und Medienwissenschaften sollte es in eine andere Richtung gehen. „Seit meinem Schulpraktikum in der Presseabteilung von Coca Cola reizte mich die Öffentlichkeitsarbeit.“
Traumjob in Sicht
2001 wurde das Kieler Frauenmagazin „woman in the city“ gegründet. Sabine Bendfeldt übernahm den Posten der Anzeigenleitung und schrieb eigene Artikel. „Endlich konnte ich mich in dem ausprobieren, was mir liegt“, berichtet sie. 2004 dann der Wechsel zu den Kieler Nachrichten, 2007 die Gründung der eigenen PR-Agentur „wortschatz.PR“. Für viele große Kieler Kunden wie die Christian-Albrechts-Universität übernahm die Rheinländerin die Pressearbeit. Trotz des Erfolgs gab sie die Agentur nach drei Jahren wieder auf. „Selbstständig zu sein heißt ,selbst‘ und ,ständig‘ zu arbeiten“, erklärt sie. „Meine Familie kam zu kurz, und mir fehlte die Arbeit im Team.“ Doch der Traumjob war bereits in Sicht: 2010 übernahm sie die Leitung des nettekieler Ehrenamtsbüros, das sie seitdem mit viel Engagement in der Öffentlichkeit repräsentiert. „Am liebsten realisiere ich neue Projekte“, erzählt sie mit leuchtenden Augen. Vor kurzem ging die Internetseite www.held-ohne-geld-sh.de online, wo Jugendliche das passende Ehrenamt finden können. Stolz ist die Wahl-Kielerin auch auf das von ihr ins Leben gerufene Projekt „WissenSchafftGutes“, das Studierenden die Möglichkeit bietet, soziales Engagement mit Lernen zu verbinden. „Es macht mich glücklich, mit meiner Arbeit etwas bewegen zu können und Menschen für die gute Sache zu mobilisieren.“ Großen Rückhalt erhält die 45-Jährige von der Stadt Kiel, wünschen würde sie sich mehr Unterstützung vonseiten der Wirtschaft. „Um unsere Projekte umzusetzen, brauchen wir Sponsoren.“
Kielerin mit Leib und Seele
Nicht nur beruflich, auch privat ist Sabine Bendfeldt im Norden angekommen. „Ich würde mich inzwischen als echte Vollblutkielerin bezeichnen“, sagt sie. „Ich genieße den Luxus, da zu leben, wo andere Urlaub machen.“ Sie liebt lange Strandspaziergänge und hat das Segeln für sich entdeckt. „Ich könnte mir niemals vorstellen, nach Düsseldorf zurückzukehren. Meine Wurzeln sind in Kiel.“
Lifestyle mit Sabine Bendfeldt
Restaurant: Das Längengrad – wegen des tollen Ausblicks über die Förde und der netten Tanzevents.
Uhr: Ohne Uhr fühle ich mich verloren. Ich muss immer wissen, wie spät es ist.
Entspannung: Finde ich entweder aktiv beim Sport, wie zum Beispiel Spinning und Segeln, oder beim Faulenzen.
Objekt: Meine Topas-Ohrringe. Ich habe das Gefühl, durch sie eine gute Aura zu haben. Die Leute lächeln mich immer an, wenn ich sie trage.
Schlaf: Ein Muss, aber mir nicht so wichtig. Ich lebe und erlebe gern und bin ein absoluter Nachtmensch.
Auto: Ich bin ein Fan von großen, sportlichen und bequemen Autos wie meinem Land Rover Discovery.
Spleen: Ich bin sehr ordentlich, aber dank meiner Kinder nicht krankhaft.
Handy: iPhone. Ich bin ein totaler Apple-Fan.
Moment: Ich versuche, jeden Moment intensiv zu erleben und genießen.
Ziel: Den Moment leben.
Urlaub: Ich liebe Fernreisen. Vor Kurzem war ich in New York, und mein nächster Urlaub geht nach Dubai. Außerdem mache ich mit meiner Familie regelmäßig Urlaub auf meiner Lieblingsinsel Formentera.