Cathy Kietzer, ehemailige Kieler Stadtpräsidentin im Porträt bei KIELerLEBT.
Ich wollte etwas verändern“, sagt Cathy Kietzer über ihre politische Laufbahn. Das hat die sympathische Dänin geschafft. Erst als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Mettenhof und schließlich als Kieler Stadtpräsidentin. Sie hat sich unter anderem für den Jugendbauernhof Mettenhof eingesetzt und das Projekt „Soziale Stadt“, bei dem die Lebenssituation der Menschen in Gaarden und Mettenhof verbessert werden soll, vorangetrieben. 2013 ließ sie sich nicht erneut zur Wahl aufstellen. „Ich habe 15 Jahre lang Spitzenämter bekleidet. Jetzt möchte ich mich den schönen Dingen des Lebens widmen“, erklärt sie.
Die große Liebe
Doch für Cathy Kietzer ist dies kein Ruhestand. Die 70-Jährige engagiert sich nach wie vor als Mitglied unterschiedlicher Vereine und Kultureinrichtungen. „Außerdem bin ich ein großer Fan vom THW und von Holstein Kiel. Mein Mann und ich verpassen kaum ein Spiel“, erzählt sie begeistert. Ihren Mann Klaus, mit dem sie auch die Leidenschaft fürs Theater teilt, hat die in Aalborg aufgewachsene Konditorentochter mit 15 Jahren bei einer Klassenfahrt in Hamburg kennengelernt. Trotz der rund 1.000 Kilometer zwischen Aalborg und dem Rheinland, Klaus’ Heimat, hielten die beiden Kontakt. Sie schrieben sich unzählige Briefe und besuchten sich. „Irgendwann wurde dann mehr daraus als nur eine Freundschaft“, sagt Cathy Kietzer und lächelt versonnen. „Die erste große Liebe.“ 1966 heirateten die beiden und zogen nach Kiel.
Cathy Kietzer mit 17 Jahren am Kölner Bahnhof beim besuch ihres zukünftigen Mannes
Eine Dänin in Kiel
Nach ihrer dualen Ausbildung in einem Exportunternehmen besuchte Cathy Kietzer die Handelsschule und machte ihren Abschluss als Dolmetscherin. „Ich weiß nicht, ob ich mich auch politisch engagiert hätte, wenn ich woanders gewohnt hätte“, sagt Cathy Kietzer nachdenklich. Seit bereits 43 Jahren lebt sie in Mettenhof. „Aber hier musste etwas passieren. Die sozialen Unterschiede waren zu groß. Ich wusste, dass wenn ich etwas verbessern wollte, dies nur auf politischem Wege geht“, erklärt sie ernst und rückt ihre Brille zurecht. 1974 legte sie mit ihrem SPD-Beitritt den Grundstein für ihre politische Karriere. 1996 wurde das kommunale Wahlrecht für EU-Bürger eingeführt und die lebensfrohe Frau – die noch immer dänische Staatsbürgerin ist – 1998 zur Stadtpräsidentin gewählt. Ihr Traumjob. „Ich liebe die Ausstrahlung und Offenheit der Landeshauptstadt. Kiel zu repräsentieren war mir eine große Freude“, sagt sie. Was in Zukunft auf sie wartet? „Wir werden reisen, viel lesen und meinen Sohn und seine Familie in München besuchen. Ich freue mich darauf, mit meiner kleinen Enkelin Zeit zu verbringen und sie zu verwöhnen“, antwortet sie in ihrer herzlichen Art.
Lifestyle mit Cathy Kietzer
Restaurant: Das Längengrad. Hier gibt es sehr gutes Essen.
Uhr: Für jeden Tag eine Skagen-Uhr, für festliche Anlässe habe ich von meinem Mann eine Maurice Lacroix geschenkt bekommen.
Entspannung: Zwei Tage in einem schönen Wellnesshotel mit Dampfbad und Sauna.
Objekt: Mein Fotoapparat muss immer dabei sein.
Schlaf: Ich schlafe gut – wenn möglich sieben Stunden.
Auto: Ich hatte elf Jahre lang einen alten Corsa, jetzt einen silbernen Audi.
Spleen: Meine Sammelleidenschaft. Früher habe ich Filmmagazine und Puppenkleider gesammelt, heute alte dänische Zeitschriften und Porzellan der Manufaktur Königlich Kopenhagen.
Moment: Die Geburt meines Sohnes Lars.
Handy: Notwenig und wunderbar praktisch.
Ziel: Ein langes Leben mit meinem Mann bei guter Gesundheit.
Urlaub: Wir waren schon fast überall, aber mein Traumziel wäre Grönland.