Der Kabarettist Piet Klocke gastierte am vergangenen Mittwoch im ausverkauften Kieler metro- Kino und las nicht nur Passagen aus seinem aktuellen Machwerk „Kann ich hier mal eine Sache zu Ende?“ sondern plauderte sich munter durch einen launigen Abend und bewies, dass er der Meister des Nichtgesagten ist.Zunächst klärte er sein zahlreiches Publikum darüber auf, dass er sich der völligen Sinnfreiheit verschrieben hat. Ehrlich? Merkte man fast gar nicht!
„Lachyoga in der ausklingenden Krise“ durfte der geneigte Zuhörer erwarten und so manche Zwerchfellverrenkung hatten Piet Klockes beeindruckende und teilweise verwirrenden Assoziationsketten mit Sicherheit zu verantworten.
Oder waren sie gar nicht von ihm selbst, sondern doch von „einem der vielen“, die er selbst in sich vereint? „Schließlich ist es in jedem Fall besser, zwei,drei zu sein die so'n bisschen, als einer, der dafür so richtig!“
Klocke teilte sein – selbstverständlich sinnfreies (dessen wurde er nicht müde zu betonen) - Gedankengut mit dem immer wieder in zustimmendes Gelächter ausbrechenden Kieler Publikum.
Der Mann macht sich wirklich Gedanken! Etwa darüber, worin die großen und kleinen Lebensfreuden einer Qualle wohl bestünden. „Ja, vielleicht ja darin, sich gelegentlich mal ein Gläschen Seegras zu genehmigen und mit Artgenossen etwas Synchrones zu tanzen?“
Unter dem Aspekt der Sinnfreiheit scheint dies durchaus nachvollziehbar.
Mit ähnlich humorigen Assoziationen begegnet Klocke den Irrungen und Wirrungen des täglichen Lebens und thematisiert alles, was den modernen Menschen bewegt. Zwar durchaus mit ausladender Geste untermalt, doch angenehm unhysterisch verbreitete er seine Weisheiten und höchst philosophischen Ansätze und verlieh so manchem Kalauer noch ein unerwartetes Niveau.
Man kann ihn schwer in Worte fassen, doch das, was er tut, das macht er gut und am Ende des Abends waren sich die applaudierenden Kieler wohl einig. Der Mann hat einfach Recht und meint auch alles so, wie er es nicht sagt.