Holstein Kiel konnte sich im letzten Heimspiel des Jahres standesgemäß von seinem treuen Publikum verabschieden. Mit einem deutlich 6:1 schickten sie den Nachbarn aus Hamburg zurück an die Elbe. Schon zur Halbzeit war die Partie entschieden, ein stark aufspielender Marc Heider düpierte Hamburgs Schlussmann insgesamt dreimal und avancierte so zum Matchwinner.
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hielten die Störche HSV-Schlussmann Tino Dehmelt von der ersten Minute an warm. Nach 70 Sekunden verkürzte er im Eins-gegen-Eins mit Marcel Schied geschickt den Winkel, vier Minuten später holte er einen Drehschuss des Kieler Stürmers aus dem Eck. In der 11. Minute blieb aber auch Dehmelt chancenlos. Casper Johansen schob das Leder aus 14 Metern am herausgeeilten Keeper vorbei zum 1:0 ins Netz. Das Team von Coach Torsten Gutzeit trotzte mit flotten Kombinationen der Kälte und machte das Spiel. Fabian Wetter flankte von links den von rechts einlaufenden Marc Heider mustergültig frei und ließ den bedauernswerten Dehmelt stehen, um mit locker zum 2:0 einzuschieben (20.). Sekunden später war Holsteins Nummer 1 bei einem Schuss von Dennis Bergmann chancenlos. Der Ball schlug präzise im langen Ecke zum 2:1-Anschluss ein (24.) - das Hamburger Lebenszeichen sollte im Folgenden jedoch nicht viel mehr als Makulatur sein. Die Fans ahnten, dass ein kleines Fußballfest bevorsteht und stimmten sich gesanglich bereits früh ein. Die Hamburger, als Tabellen-16. An die Förde gereist, ließen sich von der Kulisse dennoch nicht einschüchtern und kämpften gegen eine drohende Niederlage an. Die Störche ließen aber keine Zweifel aufkommen und schlugen im direkten Gegenzug zurück: Dehmelt wehrte eine Schuss von Johansen genau vor die Füße von Siedschlag, der den Zwei-Tore-Abstand wieder herstellte – 3:1 (25.). Kurz vor der Pause folgte die schönste Kombination des Spiels: Von der rechten Seite spielten sich die Störche über zehn Stationen auf die linke Seite, Siedschlag zog nach Innen, legte aber nach Außen zu Johansen, der kurz vor der Grundlinie den Ball scharf nach Innen passte, wo Schied nur noch zum 4:1 einzuschieben brauchte (44.)
Nach der Pause legten die Hansestädter zwar nochmal engagiert einige Gänge zu, gegen Kieler, denen scheinbar alles gelingen wollte, kamen sie aber dennoch nicht an. Die Störche blieben gefährlicher: Der eingewechselte Andy Hebler, der von einer stattlichen Fan-Delegation aus seiner Heimat gefeiert wurde, jagte einen Ball aus 16 Metern Richtung Tribünendach (60.), nach einer Ecke verpasste Joker Fiete Sykora aus kurzer Distanz (66.) ein herrliches Comeback-Tor. Das 5:1 und 6:1 hatte dann erneut Marc Heider auf dem Fuß: Nach einem Freistoß von Tim Siedschlag sprang der Ball zu „Heidi“, der vollendete präzise via Innenpfosten zu seinem zweiten Treffer (75.), ehe Heider das halbe Dutzend und den Endstand perfekt machte: Nach Flanke von Siedschlag köpfte Kiels Torjäger seinen dritten Treffer (89.).