Die KSV Holstein wurde am Sonnabend ihrer Favoritenrolle gerecht und fegte die Gäste aus Cloppenburg mit einem 5:0-Kantersieg förmlich vom Platz.Zwar blieb auf den Rängen so mancher Platz leer, der Gegner BSV Cloppenburg schien nicht viel zu versprechen und hielt dies auch. Den knapp 3100 Holstein-Anhängern bot sich dennoch ein kleines Fußballfest. Eine hochmotivierte KSV und ein Cloppeburger Team, das nach vorne nicht viel zu bieten hatte und versuchte, hinten die Schotten dicht zu machen.
Den „Störchen“ blieb so viel Zeit und Raum für Ballbesitz, aus dem das Gutzeit-Team zunächst nicht viel zu machen wusste und nicht in der Lage war, Cloppenburg aus der Reserve zu locken. Der hinter dem Coach platzierten Werbebande bescherten die vergebenen Hochkaräter so manchen Tritt. In der 27. Spielminute erlöste Casper „Danish Dynamite“ Johansen die KSV und ihre Anhänger jedoch endlich. Schied flankte von links, Jaroslaw Lindner verpasste knapp, aber Johansen verlud Torwart Tilling nach einer schönen Drehung – 1:0!
Cloppenburg schien sich nun wieder an seine Defensivtaktik zu erinnern und formierte sich erneut im Strafraum, um den Angriffsbollwerk der Störche Paroli zu bieten. Die Gegenwehr hielt nur kurz, nach einigen schwachen Szenen flankte Tim Siedschlag platziert aus der Ecke auf Lindner, der volley aus elf Metern zum 2:0 einnetzte.
Drückende Überlegenheit auch nach dem Wechsel
Auch nach dem Seitenwechsel wirkten die Cloppenburger wie Statisten im Kieler Hoheitsgebiet und konnten der drückenden Überlegenheit der Störche nichts mehr entgegensetzen. Tödlicher Pass auf den durchgestarteten Schied, der BSV Torhüter Tilling aus 15 Metern mit einem Lupfer düpierte. 57. Spielminute und drittes Tor für die KSV. Die elfte Ecke brachte im Anschluss ein weiteres Tor der Störche. Der von Siedschlag getretene Ball landete nach einem Abpraller vor den Füßen von Marcel Gebers, der das Leder energisch über die Linie grätschte (61.).
In der 70. Spielminute brandete erstmals Jubel auf, ohne dass zuvor ein Tor gefallen war. Marc Heider, der bis dato sein Dasein auf der Bank gefristet hatte, durfte ins Spielgeschehen eingreifen und zeigte mit dem 5:0 (83.), dass Coach Gutzeit mit dem Wechsel alles richtig gemacht hatte. Nach Traumpass von Andy Hebler ließ er dem Cloppenburger Schlussmann keine Chance und animierte die Holstein-Fans die letzten zehn Minuten zu freudigen Jubelgesängen.
Holstein-Coach Gutzeit: „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Wir haben viele Torchancen rausgespielt, die Tore auch gemacht und wenig zugelassen. In der zweiten Halbzeit kam die Spielfreude auch wieder. Wir sind wieder ein Stück weiter und auf einem guten Weg.“
BVC-Trainer Jörg-Uwe Klütz: „Es ist unglücklich für uns, dass der Sieg für Holstein verdient ist. Wir wollten lange das 0:0 halten und auf Konter spielen. Die Tore kurz vor und nach der Pause fielen für uns zu unglücklichen Zeitpunkten. Wenn man Glück vorher das hat und einen Konter verwerten kann, dann gewinnt man hier vielleicht. Aber wir dürfen nicht vermessen sein und uns mit Kiel vergleichen. Ich hab vor der Saison gesagt, diese Liga ist eine Drei-Klassen-Liga. Kiel ist in der ersten, wir in der dritten.“
Holstein Kiel: Jakusch – Herrmann (80. Krause), Müller, Gebers, Wetter – Kazior, Toksöz – Siedschlag (66. Hebler), Johansen, Lindner – Schied (70. Heider).
Tore: 1:0 Johansen (27.), 2:0 Lindner (43.), 3:0 Schied (57.), 4:0 Gebers (61.), 5:0 Heider (83.)
Zuschauer: 3.165
Schiedsrichter: Martin (Schiffdorf)