Hundephysiotherapeutin Sophia Strauß hilft Vierbeinern wieder auf die Pfoten. Auch dem Golden Retriever Matti hat sie durch ihre Behandlung seine Lebensqualität zurückgegeben.
Matti spitzt aufgeregt die Ohren, als er das Knirschen von Autoreifen auf der Auffahrt hört. Mit wedelndem Schwanz rennt er vom Wohnzimmer zum Eingang des alten Bauernhauses. Sein Frauchen Hanna Rohwedder folgt ihm und öffnet die Tür. Fröhlich springt der fünfjährige Golden-Retriever-Rüde der blonden jungen Frau entgegen, die gerade angekommen ist. Liebevoll streichelt sie ihm über das helle, weiche Fell. Sie ist seit einem Jahr seine Physiotherapeutin.
„Viele reagieren erst mal skeptisch, wenn ich erzähle, dass ich Phsyiotherapie für Hunde anbiete“, erzählt Sophia Strauß. Sie möchte den Beruf bekannter machen, „weil viele Hundebesitzer die Schmerzen ihres Tieres mit Tabletten behandeln, ohne zu wissen, dass es auch eine Alternative gibt“. Vor zwei Jahren ließ sich die Kielerin zur Hundephysiotherapeutin ausbilden. Wie eine normale Physiotherapeutin hilft sie bei Problemen mit dem Bewegungsapparat. Seien es ältere Hunde mit Arthrose oder Hunde mit angeborenen Hüftfehlstellungen wie Matti – Sophia Strauß behandelt die Beschwerden und sorgt dafür, dass die Tiere mit ihrer Einschränkung besser klar kommen. Am Anfang steht die Diagnose. „Ich habe mir Mattis Krankheitsgeschichte angehört, sein Gangbild analysiert und ihn gründlich untersucht.“ Für Hanna Rohwedder gab es zudem wertvolle Tipps, wie sie Matti zu Hause selbst behandeln kann – zum Beispiel mit der „heißen Rolle“, einem eng aufgerollten, in heißes Wasser getauchten Handtuch zum Abtupfen der schmerzenden Körperpartien.
Mit drei Jahren zeigte Matti erste Symptome seiner angeborenen Hüftfehlstellung, reagierte schmerzempfindlich bei Berührungen. „Ich setze Matti als Therapiebegleithund bei der Ergotherapie ein“, erzählt seine Besitzerin. „Wenn er von Kindern umarmt wird, darf er natürlich nicht zurückzucken.“ Also probierte Hanna Rohwedder alles, um ihrem Tier zu helfen. Aber auch die Goldakupunktur durch eine Tierärztin brachte keinen dauerhaften Erfolg. Im Internet stieß sie auf die Website von Sophia Strauß. „Gleich beim ersten Treffen waren wir uns alle sehr sympathisch“, sagt sie lächelnd. Das Ergebnis der regelmäßigen Therapie: Matti ist entspannter und beweglicher. Sein Gangbild hat sich verbessert, und er empfindet beim Kuscheln keinen Druckschmerz mehr.
Der Golden Retriever genießt sichtlich jede Sekunde der Behandlung. Von allein legt er sich auf die Seite und ist ganz entspannt, als Sophia Strauß mit behutsamen Griffen die Wirbelsäulenmuskulatur massiert. So werden die Verspannungen gelindert. Danach hebt sie nacheinander seine Beine an, um sie langsam hin und her zu bewegen. „Dadurch erhalte ich die Gelenkbeweglichkeit“, erklärt die 32-Jährige, die selbst zwei Hunde besitzt. Dabei achtet sie genau auf Mattis Körpersprache. Wenn ihm etwas unangenehm ist, spürt sie es sofort. Zusätzlich zur Physiotherapie wendet Sophie Strauß bei dem Rüden Ostheopathie an. Die sanften, tiefenwirksamen Handgriffe zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte veranlassen den Hund kurzerhand, genüsslich die Augen zu schließen. Sobald die Hundephysiotherapeutin kurz aufhört, beginnt er im Halbschlaf zu brummen.
Nach einer Stunde ist die Behandlung vorbei. Jetzt muss Matti wieder zwei Wochen auf den nächsten Besuch der Kielerin warten. Gemeinsam mit seinem Frauchen bringt er sie noch zur Tür und wedelt freundlich zum Abschied.
Kontakt:
Physiotherapie & Osteopathie für Hunde
Sophia Strauß
Mobil: 0174/544 12 49
www.hundephysiotherapie-strauss.de