In Schleswig Holstein tritt die erwartete Herbstbelebung nicht ein und die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr höher. Die Zahl der Neueinstellungen nimmt im Herbst tendenziell zu, in Schleswig Holstein jedoch blieb die erwartete Entwicklung aus und die Quote blieb im Vergleich zu September beinahe unverändert.Ursachen des Rückgangs der BeschäftigtenWoran liegt es, dass 4.000 Personen weniger als im Oktober 2012 einen Arbeitsplatz haben?
Margit Haupt-Koopmann sieht einen Mangel konjunktureller Impulse als eine der Ursachen des Problems. Denn bereits im September war die Arbeitslosenquote höher als üblich und im Winter wird sie saisonbedingt noch weiter steigen. Aber selbst wenn sich die konjunkturelle Lage verbessert, haben die Arbeitgeber weiterhin Probleme, die benötigten Fachkräfte zu finden. Da die meisten Firmen ihre Fachkräfte an das Unternehmen binden wollen, wird dieses Problem weiterhin bestehen. Deshalb sollte man eher versuchen, sich auf die Weiterbildung von unterqualifizierten Personen oder Langzeitarbeitslosen zu konzentrieren. Im September konnte bereits ein Rückgang von 1000 Langzeitarbeitslosen verbucht werden, was, so Arbeitsminister Reinhard Meyer (SPD), eine erfreuliche Entwicklung sei, die weiter fortgeführt werden sollte. Neben der Qualifikation ist es außerdem oft schwierig, Kompromisse bezüglich der Arbeitszeiten und der Mobilität zu finden. Hier ist Flexibilität von beiden Seiten gefragt.
Zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt
Junge Leute, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, sollten die Hoffnung nicht aufgeben. Immerhin fielen auf 1562 Ausbildungsplatzsuchende im September noch 848 offene Stellen. Besonders in den Bereichen Hotel- und Gaststättengewerbe, Handwerk oder Einzelhandel stehen die Chancen hoch. In die jungen Arbeitssuchenden werden besonders große Hoffnungen gesetzt, da sie die besten Chancen haben, hohe Qualifikationen zu erreichen und somit dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dies ist ein erster Schritt zur Lösung des strukturellen Problems, welches in Deutschland und insbesondere in Schleswig Holstein besteht. Ein spezielles Portal, das Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz auf der Suche nach einer Lehrstelle behilflich sein kann, findet man auf der Internetseite www.stepstone.de.
Positive Tendenzen
Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hingegen ist im Vergleich zum Vorjahr um 13.000 (was 1,5% entspricht) gestiegen. Des Weiteren konnte man eine Zunahme an sozialversicherungspflichtigen Jobangeboten um 230 auf insgesamt 4900 offene Stellen verzeichnen. Dies ist vor allem den Branchen Gesundheits- und Sozialwesen, verarbeitendes Gewerbe, wirtschaftliche Dienstleistungen und Handel zu verdanken. In den Bereichen Energiewirtschaft und Telekommunikation jedoch wurde ein Rückgang des Arbeitsangebots ermittelt.