Einen Tag lang konnte KIELerLEBEN-Redakteur Markus Till sich mit der neuen A-Klasse von Mercedes vergnügen. Das kleinste Modell der Automarke mit dem Stern vermittelt einen sehr guten Eindruck – mit einer Ausnahme.
Vorbei sind die Zeiten, als die A-Klasse von Mercedes als langweiliger Kompaktwagen galt. Das kleinste Modell der Stuttgarter Autobauer ist in der dritten Generation einer deutlichen Kurskorrektur unterzogen worden und zu einem echten Blickfang erwachsen. Der 200 CDI mit 1,6-Liter-Dieselmotor von Süverkrüp+Ahrendt kommt mit einer langen Schnauze jetzt schon optisch aggressiv und dynamisch daher. Mit 4,29 Metern hat das Modell jetzt das übliche Maß in der Kompaktklasse erreicht, gleichzeitig satte 40 Zentimeter an Länge zugelegt. Das Dach liegt 18 Zentimeter niedriger als beim Vorgängermodell und verstärkt den sportlichen Eindruck nochmals. Doch ich merke schnell, dass der neue Baby-Benz auch unter der Haube mit einer neuen Wertigkeit besticht.
Das quer eingebaute, über die Vorderachse angetriebene 136-PS-Aggregat zeigt sich leistungsstark, die Beschleunigung ist beeindruckend. In Kurven ist das Fahrzeug trotzdem – auch bei höheren Geschwindigkeiten – souverän zu führen. Auf der Autobahn bekomme ich den Komfort des mit einigen Extras ausgestatteten Testfahrzeugs zu spüren. Die Beschleunigung auf Tempo 100 dauert trotz knapp 1,5 Tonnen Gewicht keine zehn Sekunden, die Spitzengeschwindigkeit liegt laut Herstellerangaben bei 210 km/h. Doch selbst bei schnell erreichtem Höchsttempo liegt das Mobil wie eine Eins auf der Fahrbahn. Dabei kann ich dem Radio bei normaler Lautstärke gut folgen.
Überhaupt bietet Mercedes ein hohes Maß an Bedienfreundlichkeit: Klima- und Audioanlage sind leicht zu verstehen und bedienen. Während der Fahrt kann man mühelos den Sender wechseln, die Lautstärke regulieren oder das Gebläse einstellen, ohne dabei die Fahrbahn zu vernachlässigen. Lästige Windgeräusche sind kaum zu vernehmen. Die Bremsen funktionieren im Bedarfsfall sehr gut. Sie ziehen mich förmlich aus dem Sitz, als ich den Test unfreiwillig auf der Autobahn vollziehe.
Die Fahreigenschaften der A-Klasse sind neu im Vergleich mit dem Vorgänger: Das neue Modell ist agil und spritzig – dank seiner Dynamik steht es fortan in direkter Konkurrenz zum Audi A3 und 1er BMW.
Übersichtlich und mit vielen Extras ausgestattet hinterlässt die A-Klasse einen klasse Eindruck im Cockpit
Alles in allem bedeutet die neue A-Klasse, die in Rastatt und Ungarn vom Band läuft, eine deutliche Anpassung an den Markt mit den Konkurrenten aus Ingolstadt und München. Einzig der hohe Einstiegspreis von 23.978,50 Euro und der knappe Kofferraumausschnitt mindern den hervorragenden Gesamteindruck. Will man mittlerweile übliche Sicherheitshilfen, wie Fahrspur-Assistent, Einparkhilfe inklusive Kameras und andere, in seinem Auto wissen, steigt der Preis aufgrund des Rundum-Sorglos-Pakets schnell um einige weitere tausend Euro. Doch meinem Grinsen tut das nach diesem Arbeitstag keinen Abbruch!
Pro: Spaßmacher mit viel Komfort, Laufruhe und Sicherheit
Kontra: hoher Kaufpreis, kleiner Kofferraumausschnitt
Mercedes A-Klasse
Länge: 4,29m, Breite: 1,78m, Höhe: 1,43m
Motoren: je drei Diesel- und Benzinmotoren mit 109 bis 211 PS
V-max: 210 km/h
Preis: ab 23.978,50 EuroDer Baby-Benz wird erwachsen
Geschrieben von Markus Till