Vor gut 6000 Zuschauern feierte Ex-Zebra Kim Andersson eine emotionale Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte. Mit Standing Ovations wurde der frühere Top-Torjäger mit seinem neuen Club KIF Kolding begeistert empfangen und musste noch bis weit nach Spielschluss Autogrammwünsche hunderter Fans erfüllen.
Coach Gislason, der mit der Hälfte seines Kaders erst in der Nacht vom Allstar-Game aus Leipzig zurückgekehrt war, vertraute zunächst seinen Stammkräften und schickte Gudjon Valur Sigurdsson, Jicha, Palmarsson, Zeitz, Sprenger, Ahlm und Thierry Omeyer auf die Platte. Nach gerade einmal zwei Minuten hatten die Kieler schon 3:o Tore auf ihrem Konto stehen, Zeitz setzte mit seinem Treffer von der Neunmeter-Linie – der eigenen! – ein frühes Highlight, als er ins leerstehende Tor einnetzte.
Die 5:1 Abwehr mit einem sehr beweglichen Jicha in der Spitze zerstörte die Angriffsbemühungen der Dänen früh, Christian Zeitz konnte nach fünf Minuten bereits zwei Steals verbuchen. Zahlreiche Fehler der Gegner ließen die „Zebras“ zu einfachen Toren durch Tempogegenstöße kommen und sorgten dafür, dass das erste KIF-Treffer erst nach sieben Minuten fiel. Zwar merkte man dem Kieler Spiel kleinere Abstimmungsschwierigkeiten an, der THW-Express rollte dennoch und zeigte einen starken Auftritt. Während man Kim Andersson die Nervosität deutlich anmerkte, trafen die Kieler nach Belieben. Ahlm aus allen erdenklichen Kreis-Positionen, Jicha mit gewohnten Rückraumkrachern, Palmarsson stark in eins gegen eins-Situationen und Zeitz gewohnt ansatz- und humorlos mit seinem „Hammer“.
Ein 16:11 stand zur Pause in einem Spiel zu Buche, das den Zuschauern eine gelungene Mischung aus Freundschaftsspiel und Ernsthaftigkeit präsentierte.
Nach dem Seitenwechsel formierte Gislason um Palmarsson auf der Mittelposition ein komplett neues Team: Palicka, Klein, Ilic, Ekberg und Toft-Hansen am Kreis setzten nahtlos dort an, wo ihre Kollegen zuvor aufgehört hatten. KIF agierte glücklos und fand ein ums andere Mal seinen Meister im Kieler Gehäuse. Palicka entschärfte reihenweise Bälle, seine Vordermänner trafen und trafen und trafen. In der 58. Minute geschah dann endlich das, auf das wohl sämtliche Kieler Fans gewartet hatten – der zuvor unsicher wirkende Kim Andersson überwand Landsmann Palicka und ließ sich von „seinem“ Publikum mit einem lautstarken „HEY, KIM, HEY“ feiern.
36:25 lautete das nebensächliche Ergebnis am Ende der Partie. Für das Publikum ging es freilich viel mehr darum, seinen Liebling Kim Andersson noch einmal gebührend zu verabschieden, für Coach Gislason war es eine positiv verlaufene Standortbestimmung, die Mut macht für die kommenden Aufgaben. Am Dienstag muss der THW zum Pokalspiel nach Minden, am Wochenende steht die CL-Partie in Sävehof auf dem Plan.
Das nächste Heimspiel wird der THW am 13. Februar bestreiten: Aufsteiger TV Neuhausen wird zu Gast in der Kieler Arena sein.