Zur Kieler Woche darf eine ganz besondere Band nicht fehlen: Torfrock! Jedes Jahr begeistert die Baggalutenband in Kiel ihr Publikum. KIELerLEBEN sprach mit den Bandmitgliedern Raymond Voss und Klaus Büchner über ihre jahrelange Banderfahrung und ihre ganz besondere Liebe zu Kiel.KIELerLEBEN: Ihr seid jedes Jahr auf der Kieler Woche. Was reizt euch an Kiel?
Raymond: Es ist doch schön, wenn jedes Jahr immer wieder viele Besucher und Fans kommen, um uns zu sehen. Es gibt keine schönere Einladung für eine Musikband. Wenn niemand da wäre und auch die Gage nicht stimmt, dann würden wir nicht kommen. (lacht)
Gibt es eine Tradition, die ihr hier in Kiel pflegt?
Klaus: Es ist schon zur Tradition geworden, dass wir hier jedes Jahr spielen. Wir haben uns das zwar nicht vorgenommen, aber es hat sich irgendwann ergeben. Seit ungefähr fünf Jahren spielen wir hier im Musikzelt und das ist super.
Glaubt ihr, dass eure Musik nur im norddeutschen Raum erfolgreich ist?
Raymond: Unsere Musik funktioniert auch in Bayern, aber nicht in der Intensität. Wir sagen immer, dass man auf der Höhe von Osnabrück von links nach rechts einen Strich machen muss. Alles, was da drunter ist, erfordert schon ein wenig Pioniergeist bei den Fans. Aber dadurch wird es auch zu einer Herausforderung. Man muss einfach beharrlich dabei bleiben.
Klaus: Wir erschließen das Gelände seit 36 Jahren (lacht)
Seit ihr nach den ganzen Jahren denn immer noch nicht müde geworden?
Raymond: Es macht nach wie vor eine Menge Spaß. Das Schöne ist, dass unser Publikum nicht nur aus Fans in unserem Alter besteht, sondern immer wieder auch junge Leute herkommen und auch alle Songs mitsingen können. Ich bin wirklich dankbar darüber, dass nicht nur Fans aus unserer Generation im Publikum stehen.
Eure Musik ist ziemlich speziell. Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?
Raymond: Torfrock polarisiert im Grunde genommen nicht. Entweder man steht drauf, oder man findet unsere Musik schlecht. Es ist unglaublich spannend. Für junge Leute ist es, als würde man seinen ersten „Asterix“ in die Hand nehmen. Eben ein Original. Wir haben zeitlose Texte und sind nie auf Trends eingegangen. Torfrock macht Torfrock!
Klaus: Wir sind auch nicht geschichtlich authentisch und erheben irgendwelche Bildungsansprüche, sondern wollen eigentlich nur Spaß.
Ihr seid schon ewig zusammen auf der Bühne. Gibt es etwas total Spannendes, an das ihr euch heute noch erinnert?
Klaus: Man darf ja leider nur die harmlosen Dinge erzählen. (lacht)
Raymond: Wir haben vor zwei Jahren in einem Club gespielt und da ist uns die Lichtanlage auf die Bühne gekracht. Niemandem ist etwas passiert! Hätte einer unserer Tontechniker nicht die Gitarre verstimmt und wäre ich deshalb nicht zurück nach hinten getreten, hätte ich genau unter der Lichtanlage gestanden. Da hab ich noch einmal Glück gehabt.
Was ich auch sehr beeindruckend fand, war unser erster Auftritt nach der Maueröffnung in Rostock. Das hat mich sehr bewegt.
Kriegt ihr eigentlich noch richtige Fanpost?
Raymond: Das läuft ja alles heutzutage über Internet. Aber ja, natürlich! Früher mussten wir haufenweise Briefe beantworten. Jetzt geht das online viel schneller.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?
Raymond: Wir sind immer noch am Material sammeln. Aber den Drang sich immer wieder neu profilieren zu müssen, den haben wir einfach nicht.
Klaus: Wir haben uns keinen Termin gesetzt, um etwas Neues rauszubringen.
Vielen, vielen „Danke”