Am Donnerstag den 27. März fand der jährliche Girls and Boys-Day statt. In diesem Jahr beteiligte sich auch die Technische Akademie Nord an dieser Veranstaltung – mit großem Erfolg …
Gebannt schauen Frederike und Nina auf den Elektromotor, der vor ihnen steht. Dass sie an den ganzen Funktionen und technischen Abläufen Gefallen finden, hätten sie wohl selbst nie für möglich gehalten. Sascha Köpke, der für die Mädchen zuständige Ausbilder, war ebenfalls bester Laune: „Es bringt Spaß zu sehen, wie spannend das Thema für die Mädchen ist.“ An diesem Donnerstag beschäftigte er eine Gruppe von Schülerinnen, die den Girls-Day an der Technischen Akademie Nord verbrachten. Sie ist die größte Aus- und Weiterbildungsstätte in Sachen Technik in ganz Deutschland. Normalerweise trifft man hier weniger junge Mädchen als Jungen an, doch das darf sich von nun an gerne ändern. Am Donnerstag trafen hier neun Schülerinnen aus den umliegenden Schulen zusammen, die sich am Girls-Day eine kleine Einführung in das Themengebiet Technik geben lassen wollten. Da die Fachangestellten durch zahlreiche andere Angebote und Kurse für Jungendliche schon viel Erfahrung gesammelt haben, ist mit anschaulichen Filmen, tollen Vorträgen und kleinen Experimenten zum Ausprobieren von den Mitarbeitern der Akademie ein professionell gelungener Grundbaustein zur Steigerung des Interesses der jungen Mädchen gelegt worden. Diese zeigten sichauch gleich äußerst interessiert und hatten bei den Versuchen sichtlich Spaß am Herumtüfteln. „Wenn sich Frauen für eine Ausbildung bei uns entscheiden, liegen sie meist im oberen Leistungsdrittel“, erklärte Herr Köpke die wachsende Sehnsucht nach mehr Frauen in diesem Beruf.
Die eigentliche Idee des Girls and Boys-Day ist, dass entweder Jungen oder Mädchen einen Beruf, der für dieses Geschlecht eher untypisch ist, kennenlernen und sich womöglich für diesen begeistern, um eine größere Mischung von Frauen und Männern in vielen Berufsgruppen zu schaffen. Arbeitgeber versprechen sich dadurch zudem viele neue Anregungen und Einflüsse für ihren Betrieb. Mit dieser Möglichkeit wirkt man dem allgemeinen Problem, dass sich Mädchen oder Jungen für einen für sie untypischen Beruf gar nicht interessieren und diesen auch nicht in Erwägung ziehen, obwohl sie für diesen möglicherweise ein großes Talent in sich tragen, entgegen. Und wer weiß: Vielleicht war ja dieses Mal schon eine zukünftige Physik-Nobelpreisträgerin dabei.
Autor: Jonas Weiden