Mit seinem ersten Jazz-Album „Durch Einander” hat Max Mutzke alle Erwartungen übertroffen. KIELerLEBEN sprach mit dem Sänger über seine Arbeit am neuen Album, Justin Timberlake und sein Lieblingsessen.KIELerLEBEN: Auf deiner Facebook-Seite steht, dass du momentan im Studio bist. Kannst du deinen Fans schon etwas verraten?
Max Mutzke: Wir waren fünf Tage im Studio in Hamburg. Die Songs sind allerdings schon etwas länger fertig. Schon vor zwei Jahren habe ich angefangen für mein nächstes Soul-Album zu schreiben. Jetzt müssen die Lieder nur noch in ein neues Gewand gerückt werden. Ursprünglich war mal angedacht, dass es ein rein deutsches Album wird. Momentan wird aber so viel in deutsch gesungen, dass ich davon abgewichen bin. Generell möchte ich, dass das Album mindestens so erwachsen wird wie „Tears in Heaven” von Eric Clapton.
Was machst du, wenn dir Songs irgendwann nicht mehr gefallen?
Max Mutzke: Es passiert, dass ich sie manchmal liegen lasse, aber meistens werden die Songs dadurch nicht besser. Wenn der Text gut ist, gibt es kein Problem. Man kann einen guten Text immer in ein neues Gewand stecken. Wenn der Text schlecht ist, wird es schwierig, eine schöne Produktion zu machen. Das sind dann eher Altlasten oder Sondermüll. Es kann natürlich passieren, dass einige Songs für andere Künstler besser sind. Der Song „I Care For You” von Jennifer Braun, den sie zum Finale zum Vorentscheid des Eurovision Songcontest gesungen hat, war zum Beispiel so ein Song. Ich habe ihn ursprünglich für mich geschrieben, aber zu ihr passte er viel besser.
Dein letztes Jazz-Album „Durch Einander” war sehr erfolgreich. Willst du jetzt noch mehr Jazz-Alben machen?
Max Mutzke: Wir hätten nie mit dem großen Erfolg gerechnet. Noch ein Jazz-Album direkt hinterher wäre vielleicht ein bisschen viel, weil ich glaube, dass es schwer wird an dem ersten Erfolg anzuknüpfen.
Hast du nie daran gedacht, noch etwas anderes zu machen, als Musik?
Max Mutzke: Ich sehe mich als Musiker. Ich würde nie im Entertainmentbereich arbeiten wollen. Dafür bin ich nicht der Typ. Das können Personen, wie Justin Timberlake, dessen Filme ich auch wahnsinnig gut finde. „In Time” ist zum Beispiel einer meiner Lieblingsfilme. In dem Film geht es darum, dass jedem Menschen nur eine bestimmte Lebenszeit zugesprochen wird, die einem, je nach Verdienst, hinzugefügt oder abgezogen wird. Da bekommt der Gedanke „keine Zeit mehr zu haben” eine ganz neue Bedeutung. Den Film habe ich auf der MS Europa gesehen, als ich dort gespielt habe. Da konnte man auf 60 Sendern alles sehen, was man wollte.
Wenn ein Sänger die Branche wechselt, muss er sich meistens auch scharfer Kritik aussetzen. Wie gehst du eigentlich mit Kritik um?
Max Mutzke: Schlecht. Wenn es Kritikpunkte sind, die ich nachvollziehen kann, bleibe ich ganz locker. Und wenn es sich um konstruktive Kritik handelt, bei der man sich kontrovers auseinander setzt, mag ich das auch total. Schwierig wird es, wenn die Kritik mich sehr trifft. Meistens ist es sich dann eine Sache, bei der ich mir selbst nicht sicher bin und Zweifel habe. Ich bin dann nicht sauer auf den Kritiker, sondern eher enttäuscht von mir selbst.
Du spielst heute am Internationalen Markt. Schon mal bei den verschiedenen Ständen geschaut, was es so Leckeres zu essen gibt?
Max Mutzke: Ich wusste nicht, dass ich am Internationalen Markt spiele. Für gewöhnlich esse ich aber alles. Das Einzige, was ich nicht mag, ist Lakritz. Eines meiner Lieblingsessen, was es leider viel zu selten gibt, ist die eritreische Spezialität Injera. Das ist eine Art Fladenbrot, welches man mit verschiedenen Saucen isst. Leider ist das aber auch sehr scharf.
Was glaubst du erwartet dich heute Abend in Kiel?
Max Mutzke: Ich versuche auf der Bühne immer authentisch zu sein. Das Publikum in Kiel soll vom ersten Ton an merken, dass ich richtig da bin. Ich war ja schon einmal auf der Kieler Woche. Wenn ich an die besten Festivals in meiner Karriere denke, ist Kiel ganz vorne mit dabei. Ich hätte wirklich nie gedacht, dass ich Kiel so lieb gewinne. Ein Musikvideo habe ich übrigens auch schon hier gedreht. Deshalb freue ich mich sehr mit meiner Band MonoPunk hier zu spielen. Monopunk habe ich das erste Mal in dem Restaurant „Bullerei” von meinem besten Freund Tim Mälzer gesehen. Live sind die Jungs einfach unglaublich. Das wird viel Spaß machen.
Viel Spaß heute auf der Bühne und viel Erfolg!