Es ist das letzte Heimspiel des Jahres und das erste Spiel der Rückrunde. Am kommenden Samstag empfängt Holstein Kiel den SSV Jahn Regensburg. Beim ersten Aufeinandertreffen gab es eine 2:0 Niederlage für die Kieler, doch nun steht alles auf Sieg: Die Störche befinden sich im Abstiegskampf und drei Punkte müssen dringend her.
Nicht nur um nicht im gefürchteten Tabellenkeller zu bleiben, sondern auch um Selbstvertrauen für die Rückrunde zu tanken.
Der Gegner
"Wir haben Regensburg beobachten lassen und haben die Schwächen und Stärken herausgearbeitet", so Chef-Trainer Christian Wück beim heutigen Pressegespräch. 29 Punkte, 27:20 Tore, neun Zu-Null-Spiele und Tabellenplatz sieben mit nur vier Zählern Abstand auf einen Aufstiegsrang, so sieht die momentane Statistik des Gegners aus. Es wird vermutlich kein einfaches Spiel, aber wenn die Mannschaft ihre Teamfähigkeit und auch ihre individuellen Stärken auf dem Platz zeige, könnte das letzte Heimspiel mit einem Sieg verbucht werden. "Regensburg zeichnet sich durch seine Disziplin aus und die Mannschaft kann schnell auf Angriff umschalten", so der Holstein Coach, der mit einer stark auftretenden und siegeswilligen Mannschaft den Bayern trotzen möchte.
Holstein Kiel
Die Torgefährlichkeit der Kieler Störche lässt zu wünschen übrig und genau deshalb hat sich der Verein für einen erneuten Testspieler entschieden: Tore Andreas Gundersen, 23-jähriger norgwegischer Stürmer, durfte die Woche über mit der Drittliga-Mannschaft zusammen trainieren. Falls sich der Verein für den robusten Stürmer entscheiden sollte, stünde der Skandinavier bereits ab Januar zur Verfügung. Dennoch darf auch in der kommenden Zeit auf weitere Testspieler gesetzt werden.
Christian Wück trainierte die Woche über mit seiner Mannschaft besonders den Abschluss vorm Tor. Dieser spielte vor allen in den vergangenen Partien einen entscheidenen Faktor. Dass der Abschluss vorm Tor im Trainingsmittelpunkt stand, dient auch dazu, den Spielern mehr Sicherheit und Selbstvertauen zu geben. "Wir machen auch im Training zu wenig Tore", schließt Wück das leidige Thema ab. Hoffentlich kommt die Torgefährlichkeit am Samstag endlich ins Storchennest zurück.
Personelle Situation
Für das Spiel am Samstag muss Christian Wück auf die Verletzten Marco Stier, Jan Hoffmann, Fiete Sykora, Marc Heider und Simon Henzler verzichten und auch Christopher Lamprecht wird aufgrund seiner Gelb-Roten-Karte nicht im Kader sein. Michael Frech wird gegen Regensburg also sicher im Tor stehen, wer darüber hinaus in der Startelf stehen wird, wird erst wieder kurz vor dem Spiel bekannt gegeben.
Managerposten
"Es gibt sehr viel Neues, aber solange noch nichts spruchreif ist, bleiben alle Informationen erstmal intern", so der Chef-Trainer, der bei der Entscheidung über einen passenden sportlichen Leiter über ein Mitspracherecht verfügt. "Wir arbeiten im Verein als Team. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Holstein Kiel jemanden einstellt, bei dem ein Herr Schwenke oder ein Herr Wück ein Veto einlegt", so Wück selbst. Denn ein funktionierendes Team, könne sehr, sehr viel erreichen. Mehr sogar als ein Verein mit starken Individualisten.
Abstiegskampf
"Ich habe in der Abstiegssaison von Holstein Kiel in Ahlen als Trainer gearbeitet. Damals sind wir nur in der Liga geblieben, weil wir gegenüber Kiel das bessere Torverhältnis hatten. Auch als Spieler musste ich des Öfteren gegen den Abstieg kämpfen. Was das angeht, habe ich also viel Erfahrung", so der Trainer schmunzelnd. Mit einer Ernsthaftigkeit fügt er jedoch hinzu, dass sich der Verein und vor allem auch die Mannschaft darüber im Klaren seien, dass sie gegen den Abstieg kämpfen. Für die Rückrunde hat sich der Holstein-Coach vorgenommen "mehr Punkte zu holen, als in der Hinrunde".
Weihnachten steht vor der Tür
"Auf die Weihnachtszeit bereite ich mich erst ab dem 20. Dezember vor, denn bis dahin steht absolut Holstein Kiel im Blickpunkt. Wir wollen aus den kommenden zwei Spielen möglichst sechs Punkte rausholen. Ich denke, das ist auch Grundvoraussetzung für ein schönes Weihnachstfest. Wir sind Profis genug, um uns bis zum Urlaub zu 100 Prozent auf unsere Arbeit zu konzentrieren."
Fassen wir zusammen: Holstein Kiel muss gegen Regensburg drei Punkte holen, um nicht tiefer im Tabellenkeller zu landen. Die Erweiterung des Teams, sei es nun bezogen auf weitere Spieler oder auf den sportlichen Leiter, scheint am Laufen zu sein und Weihnachten wird ersteinmal hinten ran gestellt.
Wer das letzte Heimspiel des Jahres nicht verpassen will, der hat Samstag also nochmal die Gelegenheit dazu. Das Spiel Holstein Kiel - SSV Jahn Regensburg beginnt um 14 Uhr. Schauplatz ist wie immer das Holstein-Stadion.
Julia Borrmann