Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Nach der desolaten Leistung bei der 3:0 Niederlage beim 1.FC Heidenheim, werden einige Holstein-Akteure nicht die Gelegenheit erhalten, ihren ungenügenden Einsatz wieder gut zu machen. Ein Magen-Darm-Virus macht die Aufstellung vor dem wichtigen Spiel gegen Unterhaching für Trainer Christian Wück zur Gesundheitsfrage.
Auch wenn die beinah gesamte Landeshauptstadt glaubt, dass Holstein Kiel der derzeit absolute Tiefpunkt der 3.
Liga ist – es geht noch schlimmer: Der kommende Gegner der Störche, die SpVgg Unterhaching, ist mit zwei Punkten sowie 4:13 Toren aus neun sieglosen Spielen die schwächste Rückrundenmannschaft der 3. Liga. Die Notbremse wurde in Oberbayern bereits am 22. Februar gezogen und Trainer Ralph Hasenhüttl entlassen. Am Dienstag-Morgen wurde mit Klaus Augenthaler der neuer Trainer präsentiert. Er soll retten, was zu retten ist – der Verbleib in der 3. Liga. „Auge“ hatte seine neue Mannschaft bereits bei der 0:1-Pleite gegen Werder Bremen II am vergangenen Wochenende begutachtet. Sein Fazit: „Die Körpersprache zeugte nicht von Selbstvertrauen. Ich hatte den Eindruck, als ob die Spieler Skischuhe anhätten.“
Elf Feldspieler und zwei Torhüter
Ein Zitat, was wohl ein potentieller KSV-Trainerkandidat auch über die Spieler von Holstein Kiel nach der 3:0-Auswärtsniederlage in Heidenheim getätigt hätte. Doch soweit ist es in Kiel nicht und wird es wohl auch nach der morgigen Partie gegen die SpVgg Unterhaching nicht kommen. Denn der Gegenwind, der der gesamten 1. Mannschaft der KSV Holstein nach der 3:0-Pleite in Heidenheim entgegen blies und sich zwischenzeitlich zu einem Sturm der Entrüstung entwickelt hatte, ist wieder abgeflaut. Zu sehr drückt es an anderer Stelle: Ein Magen-Darm-Virus hat über die Hälfte der Mannschaft lahmgelegt. „24 Stunden vor dem Spiel haben wir heute mit elf Feldspielern und zwei Torhütern trainiert. Wir müssen schauen, wer uns morgen zur Verfügung steht, erst dann können wir entscheiden, wie wir auflaufen werden und in welchem System“, so Trainer Christian Wück nach dem Dienstags-Training. Alexander Nouri, Fiete Sykora, Tim Jerat, Florian Meyer. Simon Henzler, Stephan Vujcic, Thorsten Rohwer, Kevin Schulz und Robert Müller lauten die viral Erkrankten. Kevin Schulz und Tim Jerat schauten schon etwas optimistischer, als sie das Trainingsgelände erreichten. Fiete Sykora und Robert Müller weniger. Zieht man den für ein Spiel gesperrten Sven Boy und den am Fuß verletzten Peter Schyrba hinzu, steht Christian Wück weder ein etatmäßiger Innenverteidiger noch ein defensiver Mittelfeldspieler zur Verfügung. „Wir hoffen aber, dass noch der ein oder andere morgen zurückkehrt“, so Wück.
„Es gibt nur ein ,Wir’“
Ungünstige Voraussetzungen vor den beiden wohl wichtigsten Spielen der Saison: In den folgenden beiden Heimduellen gegen die unmittelbaren Konkurrenten Unterhaching und Wuppertal (am So. Um 14 Uhr im Holsteinstadion) kann Boden im Abstiegskampf gut gemacht werden. Der Druck auf die Störche ist enorm groß, für alle Akteure, ob auf oder neben dem Platz – auch für Christian Wück „Es gibt nur ein ,Wir’, da wir alle – Spieler und Trainer – in einem Boot sitzen. Die Gegenreaktion muss kommen, darüber brauchen wir nicht zu reden – geredet wurde genug. Wir müssen an das Offenbach-Spiel anknüpfen, aber: Es zählen nur drei Punkte!“ Auch für Sonntag gegen Wuppertal, denn eines steht fest: Sollten aus diesen Partien nicht die nötigen sechs Punkte erzielt werden, dürften die letzten zehn Spiele, insbesondere nach den Siegen der Konkurrenten Wuppertal und Stuttgart II, zu Abschiedsehrenrunden aus der 3. Liga werden.
Voraussichtliche Aufstellung:
Frech – Hummel, Jürgensen, Schulz, Siedschlag – Lamprecht, Jerat, Holt, Heider – Cannizzaro, Guscinas.