Neun junge Segler des Kutterprojektes e.V. scheuten weder Wind noch Wetter, als sie am Montagmorgen im strömenden Regen zu ihrem einwöchigen Sommertörn in See stachen.
Auch Kiels Oberbürgermeister Torsten Albig ließ sich von der Wetterlage nicht davon abhalten, die Jungen und Mädchen gebührend zu verabschieden. Zusammen mit Wolfgang Beer, dem Vizepräsidenten des Landessportverbands Schleswig-Holstein (LSV) unterstützt er das Projekt, dass sich zum Ziel gesetzt hat, Jugendliche unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft über das Segeln in ihrer persönlichen Entwicklung zu stärken und kulturelle Vorurteile abzubauen. „Segeln macht nicht nur Spaß, es erweitert auch den Horizont." Diese Botschaft gaben Torsten Albig und Wolfgang Beer den jungen Seglern mit auf den Weg.
Der Verein Kutterprojekt e.V. unterhält zwei traditionell getakelte, offene Boote, den Jugendsegelschoner „Clara" und den Jugendkutter „Fiasko". Sie liegen im Germaniahafen an der Hörn vor Anker und werden von den Jugendlichen des Kutterprojektes betreut. Die Gaffelketsch „Seestern" wird zur Zeit restauriert und soll das Angebot des Vereins langfristig erweitern. Alle Segelprojekte werden von einem Sozialarbeiter begleitet. Seit 2004 unterstützen der LSV und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Projekt; bis 2007 jährlich mit rund 30.000 Euro über das Programm „Integration durch Sport". Darin enthalten waren die Personalkosten für die Stelle des Projektleiters Jürgen Pautke. 2007 kam die Stiftung zur Förderung des Sports in Schleswig-Holstein für die Personalkosten auf. Inzwischen wird es jedoch immer schwieriger, das Angebot aufrechtzuerhalten, weil die nötigen Gelder fehlen. Um seinen Fortbestand zu sichern, unterstützt die Landeshauptstadt Kiel das Projekt deshalb in diesem Jahr mit 13.000 Euro aus dem städtischen „Förderfonds Soziales, Kultur und Sport". Der LSV steuert 5.000 Euro dazu bei.
Bei der Verabschiedung der Jugendsegler lobte der Vizepräsident des LSV, Wolfgang Beer, ausdrücklich das Engagement der Landeshauptstadt Kiel für das Jugendkutterprojekt: „Es ist wichtig, dass das 2004 vom Landessportverband gemeinsam mit dem Innenministerium gestartete Projekt intensiv weiter läuft. Es ist eine ideale Ergänzung für die Angebote des LSV und seiner Vereine im Rahmen des Programms ‚Integration durch Sport’. Damit ermöglichen wir Woche für Woche an landesweit 50 Stützpunkten 2.000 Kindern und Jugendlichen ein Sportangebot und vermitteln Werte wie Teamgeist und Fairplay."
Oberbürgermeister Torsten Albig ergänzte: „Ich freue mich, dass wir dieses tolle Projekt in diesem Jahr mit 13.000 Euro unterstützen können. Was hier gemeinsam mit Jugendlichen für die Jugend unserer Stadt geleistet wird, ist einfach klasse. Hier zeigt sich: Der Segelsport ist für KIEL.SAILING CITY wie eine Tankstelle für positive Energie. Mit dieser Kraft im Tank können wir viel für Kiel und die jungen Menschen in unserer Stadt erreichen. Das Kutterprojekt ist es einfach wert, dass viele Leute es unterstützen."
Um sein Angebot auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten zu können, sucht der Verein jetzt dringend Spender und weitere Mitglieder, die entweder als passive Fördermitglieder oder mit praktischer Arbeit seine Ziele unterstützen.
Mehr Informationen zum Kieler Jugendkutterprojekt e.V. im Internet unter: www.kutterprojekt.de