Jürgen Festersen, Historiker von Beruf und aus Leidenschaft, informiert monatlich über Kiels vielfältige Geschichte. Im April thematisiert er die Bunker in Kiel.
Der Zweite Weltkrieg ist zwar vor über 70 Jahren zu Ende gegangen, aber es gibt in Kiel noch zahlreiche Bunker aus dieser Zeit, die uns mahnen, nie wieder solche Zeiten aufleben zu lassen. 1939 gab es als Schutz für die Bevölkerung noch keine Bunker, diese wurden erst bis Kriegsende gebaut und im Mai 1945 gab es 122 feste Luftschutzanlagen, die 60.000 Zivilisten Schutz boten. Der größte Bunker befand sich unter dem Bahnhof, mit Platz für 1250 Personen. Weitere Bunker gab es am Rathaus, in der Werftstraße, im Achterkamp und an anderen Orten. Die Briten ließen nach Kriegsende die meisten Bunker sprengen oder unbrauchbar machen. Während des Kalten Krieges wurden aber 15 Bunker wieder für den Zivilschutz hergerichtet. Zusätzlich entstanden weitere atombombensichere Anlagen.