Mittelamerika, Costa Rica, San José, 9.394 Kilometer von Kiel entfernt: Dort wird Lana-Sophie in wenigen Tagen die sicherlich aufregendste Zeit ihres bisherigen Lebens beginnen. Die 15-jährige Schülerin macht ein Auslandsjahr, um Land, Leute und vor allem Spanisch kennen zu lernen. Und bloggt ihre Erlebnisse auf KIELerLEBEN.de.
Lana-Sophie hat sich schon immer sehr für Sprachen interessiert. In zwei aufeinander folgenden Sommern hat sie die Ferienzeit für Sprachreisen genutzt.
In England hat sie 2007 und 2008 ihre Sprachkenntnisse direkt vor Ort verbessert, andere Jugendliche kennengelernt und ein wenig ausländische Kulturluft schnuppern können. „Für mich war klar, dass ich ein Jahr im Ausland machen möchte“, erzählt Lana, „aber eigentlich stand Neuseeland an der ersten Stelle meiner Wunschliste.“ Der englischsprachige Inselstaat hatte es der 15-Jährigen angetan. Doch nach der Einführung der Profiloberstufe hat sich Lana mit Blick auf ihr zukünftiges Profil „Gesellschaft und Kommunikation“ umentschieden. Als profilgebendes Fach wird sie Spanisch nehmen, ein Auslandsjahr in einem spanischsprachigen Land lag also nahe. Spanien ist für die Schülerin „viel zu nah an zuhause.“ Und so entschied sie sich für Costa Rica.
Der zentralamerikanische Staat gilt als das sicherste Land weltweit – ein wichtiger Entscheidungsgrund auch für Lanas Eltern. Nachdem sie sich bei Sprachreisen-Agenturen nicht richtig aufgehoben fühlte, organisierte Lanas Familie alles selbst. „Bei den meisten Organisationen konnte man nur Wünsche äußern, es war also nicht sicher, dass ich wirklich nach Costa Rica kommen würde“, erklärt Lana die Entscheidung. Viele Behördengänge waren nötig, sogar zur Botschaft nach Berlin musste sie mit ihren Eltern fahren. Glück hatte die Schülerin mit ihrer zukünftigen Schule: Lanas Vater hatte sich im Internet auf die Suche gemacht und war auf die Humboldt-Schule in der Hauptstadt Costa Ricas, San José, gestoßen.
Dort werden die costaricanischen Jugendlichen sowohl in Spanisch als auch in Deutsch unterrichtet. Dank der Unterstützung der Schulsekretärin wurde schnell eine Gastfamilie gefunden. „Wir haben schon öfter mit meiner Austauschmutter telefoniert. Sie tanzt leidenschaftlich gerne Flamenco und arbeitet ebenfalls im Komplex der Schuleinrichtung, außerdem habe ich einen 17-jährigen ,Bruder‘“, erzählt Lana-Sophie. Auch ein Hund gehört zu der zweiköpfigen Familie, „auf den freue ich mich auch schon, denn dann werde ich meinen eigenen hoffentlich nicht so sehr vermissen.“
Auch vermissen wird Lana Familie und Freunde. Sie hat sich aber vorgenommen, nicht zu engen Kontakt in die Heimat zu haben: „Mir wird es leichter fallen, die Sprache und die Kultur kennenzulernen, wenn ich nicht allzu oft nach Hause telefoniere.“ So sehr Lana sich auf das Jahr in der Ferne freut, die Aufregung nimmt mit jedem Tag zu. Waren es noch Wochen bis zur Abreise, kann sie schon die Stunden zählen, bis sie sich am Flughafen von ihren Lieben verabschieden wird. Bis sie sich in knapp elf Monaten wieder in Empfang nehmen lässt, mit sicherlich viel Gesprächsstoff und vielen, vielen Eindrücken, die geteilt werden wollen und vor allem ihr Leben bereichern werden.
Ein Stück Kiel in Costa Rica – erleben Sie Lana-Sophies Auslandsjahr live mit! Wie die Schülerin ihren neuen Alltag in San José erlebt und noch viel mehr lesen Sie ab sofort unter www.kielerleben.de/lanasblog.
Natalie Baumgärtner