Geprägt von großer Intensität und spannenden Querverbindungen präsentiert das 6. Philharmonische Konzert bedeutende Werke der tschechischen Musik. Bei diesem Konzert, am 20. und 21. März im Kieler Schloss, gilt das Angebot „Gemeinsam Begeistern“, bei dem vier Konzertkarten zum Preis von drei erworben werden können!
Antonín Dvořáks Sinfonischer Dichtung Der Wassermann nach einer Schauerballade des tschechischen Volksdichters Karel J. Erben gelingt es, durch geschickte Themenvariationen und -verflechtungen die Charaktere und den Handlungsgang beinahe plastisch darzustellen, wobei sogar die Metrik der Vorlage mit in die motivische Gestaltung einfloss, was geradezu prophetisch vorausweist auf die berühmten Sprechmelodien Leoš Janáčeks.
Die Kosaken sind seit jeher ein Symbol für Unabhängigkeit und Freiheit gewesen. So ist es kein Wunder, dass Janáček, der sich von Russland die Befreiung seines Heimatlandes vom Joch des Habsburgerreichs erhoffte, seine Vertonung einer Gogol-Novelle über den idealistischen Freiheitskämpfer Taras Bulba als »musikalisches Vermächtnis« empfand. In einem geradezu überwältigenden Klang-Epos von wagnerianischen Liebesmelodien über wilde Mazurka-Einlagen bis hin zur glockenveredelten Apotheose schildert er die Rolle der Kosaken-Legende Taras Bulba im ukrainischen Befreiungskampf gegen die polnische Fremdherrschaft im frühen 17. Jahrhundert.
Bohuslav Martinů ist hingegen ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die richtige Mischung aus interkultureller Neugier und Heimatverwurzelung künstlerische Produktivität ins scheinbar Unermessliche schnellen lassen kann. Während seines Aufenthalts im Paris der flotten 1930er entstand u.v.a. auch sein 1. Cellokonzert, zunächst allerdings in einer kammermusikalischen Version. Als der Komponist sich jedoch der Schlüsselstellung dieses Meilensteins seiner Entwicklung bewusst wurde, formte er es in zwei Überarbeitungen zu einem großen Konzert von sinfonischen Ausmaßen um, dessen sehnsüchtige Melodien ebenso von Martinůs Heimatliebe künden wie die Furiant-Rhythmen des spritzigen Finales.
Ideale Voraussetzungen für die Interpretation eines solch ausdrucksreichen Konzerts besitzt zweifelsohne der „Cello-Verführer“ Julian Steckel, einer der international gefragtesten Künstler seiner Zunft. Nicht nur, dass sich sein Spiel durch „Kraft ohne Druck, Klugheit ohne Zurückhaltung und Humor ohne Koketterie“ (SZ) auszeichnet, sondern für den Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe ist das Cello das „schönste Instrument“, mit dem man „hervorragend verschiedenste Stimmungen ausdrücken kann.“
So | 20. März | 11 Uhr | Kieler Schloss
Mo | 21. März | 20 Uhr | Kieler Schloss
14,80-34,90 Euro | Karten: Tel.: (0431) - 90 19 01
Antonín Dvořák | Der Wassermann, op. 107
Bohuslav Martinů | Violoncellokonzert Nr. 1
Leoš Janáček | Taras Bulba
(Rhapsodie für Orchester nach Nikolai Gogol)
Solist Julian Steckel (Violoncello) | Dirigent Christoph König | Philharmonisches Orchester Kiel
Der Solist
Julian Steckel (Violoncello)
Julian Steckel zählt seit dem Gewinn des 1. Preises beim Internationalen ARD-Wettbewerb 2010, wo er zusätzlich den Publikumspreis, den Oehms-Classics-Sonderpreis und den Sonderpreis des Münchner Kammerorchesters verliehen bekam, zu den international gefragtesten Cellisten. Bereits zuvor war er Preisträger wichtiger internationaler Wettbewerbe wie z.B. dem Grand Prix Rostropowitsch in Paris. 2012 erhielt er den begehrten ECHO Klassik für seine Einspielung der Cellokonzerte von Korngold und Goldschmidt sowie Blochs Schelomo.
Julian Steckel konzertierte mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem Orchestre de Paris, der Kremerata Baltica und den St. Petersburger Philharmonikern unter Dirigenten wie Sir Roger Norrington, Christopher Hogwood, Heinrich Schiff, Daniel Raiskin und Michael Sanderling.
Neben der solistischen Tätigkeit widmet sich Julian Steckel auch der Kammermusik. An der Seite von Musikern wie Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Elisabeth Leonskaja, Lars Vogt und dem Guarneri Quartett konzertierte er bei Festivals wie Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Ludwigsburg, Zermatt, Luzern und Menton. Seit 2011 unterrichtet er als Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater Rostock.
Der Dirigent
Christoph König
Christoph König ist zur Zeit Chefdirigent der Solistes Européens, Luxembourg sowie Erster Gastdirigent der Real Filharmonia de Galicia. 2009-14 war er Chefdirigent des Sinfonieorchesters Casa da Musica.
Auch als Gastdirigent weiterer bedeutender Orchester ist König sehr gefragt. So dirigierte er u.a. die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Orchestre de Paris, das Royal Philharmonic Orchestra London und das Nederlands Philharmonisch Orkest. Sein US-Debüt in New Jersey und Indianapolis führte zu Wiedereinladungen und Engagements mit den Los Angeles Philharmonic, Pittsburgh, Toronto, Vancouver, Houston, Colorado, Oregon und Baltimore Symphony Orchestras.
Als Operndirigent hat er sich schnell einen Namen gemacht, nachdem er am Opernhaus Zürich für Franz Welser-Möst eingesprungen war und mit großem Erfolg die Premiere der Entführung aus dem Serail dirigierte.
Christoph Königs Schallplattenaufnahmen umfassen u.a. Werke von Gösta Nystroem, Schönberg und Prokofiew, Saariaho und Sibelius (Sinfonie Nr. 2) mit dem Orquestra Sinfónica Casa da Música Porto, Melcer mit dem BBC Scottish Symphony Orchestra, Beethoven-Sinfonien mit dem Malmö SymfoniOrkester und Beethoven und Sibelius mit den Solistes Européens, Luxembourg.
Christoph König wuchs in Dresden auf und studierte an der Musikhochschule seiner Heimatstadt. Erste Erfahrungen sammelte er als Solorepetitor an der Sächsischen Staatsoper, bei Meisterkursen mit Sergiu Celibidache und als Assistent von Sir Colin Davis und Riccardo Muti. Christoph König ist Preisträger der Herbert von Karajan Stiftung.
Bei diesem Konzert (wie bei allen weiteren Philharmonischen Konzerten der Spielzeit 2015/16) gilt das Angebot GEMEINSAM BEGEISTERN, bei dem 4 Konzertkarten zum Preis von 3 erworben werden können (bereits gekaufte Karten, auch Abo-Karten, werden dabei angerechnet).