Der Condor OCEAN Funpark lockte zur Kieler Woche Zehntausende Zuschauer an den Bootshafen. Wir sprachen mit Alexander Lehmann, Geschäftsführer von OCEAN.GLOBAL und Veranstalter des Mega-Events, über eine fixe Idee, die zum Publikumsmagnet wurde, den eigenen Ehrgeiz über sich hinauszuwachsen und jede Menge Nächte ohne Schlaf.
KIELerLEBEN: Schon im zweiten Jahr seines Bestehens hat sich der Condor OCEAN Funpark zum Szenetreffpunkt der Kieler Woche entwickelt. Was ist euer Erfolgsgeheimnis?
AL: Unser Erfolgsgeheimnis besteht aus vielen Komponenten. Der Mix macht es: Wir bieten mit dem Condor OCEAN Jump eine weltweit einmalige Show. Im Condor OCEAN Funpark haben alle Besucher jeden Nachmittag die Möglichkeit, kostenlos das neueste Funsportequipment auszuprobieren. In diesem Jahr kam mit der König Pilsener Winch Windsurf Weltmeisterschaft ein weiteres Highlight hinzu. Abgerundet von einer hochwertigen Gastronomie und einem tollen Partyzelt bieten wir für jeden etwas, sehr geballt auf einem attraktiven Areal direkt im Herzen von Kiel. Doch das Allerwichtigste ist, dass wir Mitarbeiter haben, die weit über das übliche Maß hinaus motiviert sind und uns eine Unterstützung erfahren lassen, die so außergewöhnlich wie das Event selbst ist.
Wann beginnen eure Planungen für das nächste Jahr?
Für uns beginnt die Kieler Woche 2017 bereits heute. Zur Realisation des Events benötigen wir mittlerweile einen nicht kleinen sechsstelligen Betrag. Dafür brauchen wir große und namhafte Partner, die unsere Plattform für Vermarktungszwecke nutzen wollen. Wir profitieren natürlich von der hohen Anzahl an Besuchern auf unserer Fläche und von den tollen Reichweiten in TV, Print und online. Trotzdem müssen wir eine Menge Überzeugungsarbeit leisten. Schließlich ist und bleibt das Event eine Funsport- und keine Fußballveranstaltung.
Ihr habt sicherlich mit jeder Menge Probleme bei so einem Event zu kämpfen. Welches war in diesem Jahr das größte?
Ich denke, für die Kieler Woche generell war 2016 kein einfaches Jahr. Die Angst vor einem terroristischem Anschlag und die katastrophalen Erfahrungen, die in der Silvesternacht vor dem Kölner Dom gesammelt werden mussten, stellen alle Großevents vor neue Herausforderungen – auch wenn darüber nicht so gern gesprochen wird. Wie jedes Jahr haben wir, genauso wie alle anderen Großflächenbetreiber der Kieler Woche, im Vorfeld intensiv an einem Sicherheitskonzept gearbeitet und dabei tolle Unterstützung der Polizei, der Berufsfeuerwehr Kiel und des Kieler-Woche-Büros erfahren. Zudem haben wir auf unserer Fläche eine sehr präsente und sichtbare Null-Toleranz-Strategie verfolgt, die die Mitarbeiter unseres Sicherheitspartners von M&M Maxfriend mit sehr viel Fingerspitzengefühl großartig umgesetzt haben. Wir hatten auf unserer Fläche nicht einen Vorfall. Und so soll es bitte auch bleiben.
Wenn man zum Bootshafen kommt, sieht man dich meistens im Neoprenanzug …
Das stimmt! Ich nutze einfach alle Möglichkeiten, die wir dort bieten. Nachmittags war ich mit meinen Kindern im Funpark, abends dann entweder auf der Rampe oder auch bei der Winch Windsurf Weltmeisterschaft dabei. Genau daraus ziehe ich auch die Motivation, jedes Jahr aufs Neue dieses Event zu realisieren.
Auch wenn du es nicht gern hören magst – du bist der mit Abstand älteste Teilnehmer. Warum tust du dir das an? Ehrgeiz oder Wahnsinn?
Beides! Aber vor allem etwas Drittes: Spaß! Der Spaß, mit den anderen Jungs die Rampe runterzufahren oder sich von einer Winch mit einer Kraft anziehen zu lassen, die einem fast den Arm aus dem Körper reißt. Der Spaß steht für mich im Vordergrund und so lange ich den habe und so lange ich noch vorn mitfahren kann, mache ich weiter. Meinen gemeinsamen Weltmeistertitel mit Mattis Hansen aus dem Vorjahr musste ich in diesem Jahr leider abgeben. Aber Daniel Mende, der neue Weltmeister, sowie Anton Munz und Ansgar Waldmann auf dem zweiten und dritten Platz waren einfach in diesem Jahr zu stark. Da hatten weder Mattis noch ich eine Chance und so landeten wir beide immerhin noch in der Top Five. Nächstes Jahr will ich aber wieder aufs Treppchen.
Nach Erholung hört sich die Kieler Woche für dich nicht an.
Meine Gefühle zur Kieler Woche sind ambivalent. Ich freue mich im Vorfeld immer riesig. In keiner Woche des Jahres mache ich so viel Sport wie in dieser. Und in keiner Woche des Jahres gehe ich so oft aus. Wir veranstalten ja auch noch zur Kieler Woche die OCEAN Partyweek im Hills in der Bergstraße, was im Grunde ein tägliches großes Treffen unserer Fahrer, Crew und Freunde ist. Dementsprechend viel Spaß haben wir dort. Auf der anderen Seite bin ich aber immer mindestens genauso froh, wenn ich nach der letzten OCEAN Jump Nightshow am zweiten Samstag meinen Geschäftspartner Tim Jacobsen in den Arm nehme und wir uns sagen können, das alles gut gelaufen ist. Das ist für mich jedes Jahr der schönste Moment der Kieler Woche.