Auf dem Kieler Ostufer ist es in der vergangenen Nacht zu drei Bränden gekommen. In einem Fall brannte ein geparkter Wagen, in zwei weiteren Fällen brannte es in Mehrfamilienhäusern. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Gegen 21.30 Uhr fing aus ungeklärter Ursache ein in der Grenzstraße geparkter VW Polo Feuer. Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle. Ein Zusammenhang mit anderen Bränden wird derzeit für unwahrscheinlich gehalten. Kurz nach 23.30 Uhr geriet ein Kellerraum eines Mehrfamilienhauses in der Ellerbeker Friedenstraße in Brand. Nach ersten Ermittlungen der Polizei dürften abgelegte Zeitungen Feuer gefangen haben. Eine schwangere 21-jährige Bewohnerin wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus eingeliefert, konnte dieses allerdings noch in der Nacht wieder verlassen. Die übrigen Bewohner konnten nach Beendigung des Feuerwehreinsatzes zurück in ihre Wohnungen. Gegen 00.30 Uhr brannte ein im Treppenhaus abgestellter Kinderwagen in der Gaardener Johannesstraße. Hierdurch verqualmte dasTreppenhaus des Mehrfamilienhauses derart, dass die Feuerwehr die Bewohner teilweise mit einer Drehleiter retten musste. Vier Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung stationär in Krankenhäuser eingeliefert. Auch hier konnten die übrigens Bewohner nach Abschluss der Löscharbeiten zurück in ihre Wohnungen.
In beiden Mehrfamilienhäusern waren Freitagvormittag Brandsachverständige vor Ort, um Rückschlüsse auf die Brandursache zuerlangen. Nach derzeitigem Stand dürfte Brandstiftung vorliegen.Die Polizeidirektion Kiel hat bereits seit Januar die Ermittlungen intensiviert. Anfang Februar wurde darüber hinaus eine eigene Ermittlungsgruppe bei der Kriminalpolizei eingerichtet. Das Fachkommissariat wurde hierfür durch zusätzliche Beamte, der Polizeistation Dietrichsdorf und speziell ausgebildete Brandsachverständige der Plöner Kriminalpolizei verstärkt. Die Polizisten ermitteln wegen sämtlicher Brände seit Jahresbeginn auf dem Ostufer und prüfen derzeit unter anderem, ob die aktuellen Brände mit denen aus Januar 2014 in Zusammenhang stehen. Darüber hinaus wird in den brandbetroffenen Bereichen seit Wochen deutlich mehr Präsenz gezeigt.
Die Polizei appelliert nach wie vor an Hausbewohner, darauf zu achten, dass die Hauseingangstüren stets geschlossen sind, so dass keine unberechtigten Personen die Häuser betreten können. Kellerfenster sollten ebenfalls geschlossen sein, damit von außen keine brennenden Gegenstände in die Kellerräume geworfen werden
können. Zugänge zu Hinterhöfen und Kellerräumen sollten gegen den Zutritt Unbefugter gesichert sein und in den Treppenhäusern und Kellerräumen sollten keine leicht brennbaren Gegenstände abgestellt bzw. gelagert sein. Durch die Hausverwaltungen sollte sichergestellt sein, dass die vorgeschriebenen Rauchmelder in den Gebäuden installiert sind.