Phillipp Dornberger und Daniel Gieseler wollten einfach ein gutes Fischbrötchen essen. Jetzt krempeln die beiden Jungunternehmer mit ihrem Fischbar-Konzept die Kieler Gastroszene um.
Trotz Sonnenschein herrscht ein eisiger Wind an der Kiellinie, sodass die Köpfe der Spaziergänger in ihren Jacken verschwinden. An der Fischbar, direkt am Segelcamp Camp 24/7, herrscht trotzdem ein reger Betrieb: Touristen, Rentner, Männer mit Anzügen, Familien mit Kindern: Ein buntes Publikum hat sich auf den Sitzplätzen und an den Stehtischen versammelt und genießt die köstlichen Fischbrötchen. Die freundliche Bedienung Janine duzt sie alle, „denn in der Fischbar gelten die Regeln wie an Bord eines Segelschiffes, und dort sind alle gleich“, erzählt Philipp Dornberger, der seit fast einem Jahr zusammen mit Daniel Gieseler den Imbiss mit Innovationscharakter betreibt.
Die Idee zu dem cleveren Fischimbiss-Konzept wurde aus einer Not geboren: „Freunde, die uns von außerhalb besuchen kamen, wollten immer wissen, wo man in Kiel ein gutes Fischbrötchen bekommt“, erzählt der 33-Jährige, der sogar Sternzeichen Fisch ist. „Doch wir wussten nie, wo wir hingehen sollten.“
18 Monate dauert der Entwicklungsprozess bis schließlich der eigens gebaute, schwarz gestrichene Fischimbiss seinen bekannten Platz an der Kieler Förde fand. Holzverzierungen, Weinfässer als Stehtische – alles mit dem bekannten Fischbarmotiv – die Liebe zum Detail und zur Wahlheimat der beiden Jungs ist hier deutlich erkennbar. Und genau das ist es, was die Fischbar ausmacht: Einzigartigkeit und Regionalismus. „Alle Produkte stammen von Lieferanten aus der Region“, erzählt Dornberger. So kommen der Matjes zum Beispiel aus einer Manufaktur in Glücksstadt und der Hecht vom Selenter See. Aber nicht nur beim Fisch zählt für die beiden Jungunternehmer Qualität: Die Brötchen wurden extra für die Fischbar zusammen mit der Kieler Bäckerei Günther entwickelt, sodass jeder Fisch sein eigenes Brötchen erhalten hat, das mit seinem Geschmack harmoniert.
Marketing betreiben sie nicht, vielmehr geht es um einen persönlichen Kontakt mit ihren Kunden, die wie Familie behandelt werden: „Jeder unserer Facebook-Freunde bekommt an seinem Geburtstag einen persönlich Fischbar-Geburtstagsgruß“, erzählt Dornberger.
Auch über neue Ideen wird ihre Kundschaft über das soziale Netzwerk auf dem Laufenden gehalten, und die beiden Kieler Jungs sprudeln nach der Winterpause von Oktober bis März geradezu über vor Kreativität: „Ab Mitte Mai entern wir den Bootshafen mit unserer mobilen Fischbar“, erzählt Gieseler strahlend, „außerdem haben wir neue Sachen auf der Speisekarte, und wir wollen wieder eng mit dem Camp 24/7 zusammenarbeiten.“
Ein Konzept, das aufgeht: Mittlerweile hat der Fischimbiss eine große Stammkundschaft, und Anfang des Jahres wurde das junge Start-up-Unternehmen vom „Fischmagazin“ mit dem Seafoodstar, einer Art Fisch-Oscar, ausgezeichnet. Es bleibt also spannend an Bord der M.S. Fischbar.
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