Jeder hat sich schon einmal gefragt, wie bei den Buddelschiffen das Schiff in die Flasche kommt. KIELerLEBEN war neugierig und schaute Buddelschiffbauer Robert Rieckers über die Schulter.Schritt 1Zunächst muss das Schiff selbst hergestellt werden. Dazu wird aus einem Holzblock der Rumpf des Schiffes gesägt, geschliffen, geformt und lackiert.
Schritt 2
Am Schiffsrumpf werden die Segelmasten aus Bambus an einer kleinen Drahtschlaufe, die am Schiffsdeck befestigt wird, angebracht, sodass man die Masten nach hinten klappen kann. Hierzu wird die Drahtschlaufe durch kleine Löcher in den Bambusmasten gezogen.
Schritt 3
Um die Takelage und die Segel des Schiffes später in der Flasche aufrichten zu können, muss eine Vielzahl an Fäden gespannt werden. Hierzu befestigt man das Schiff mit viel Fingerspitzengefühl auf einer besonderen Vorrichtung.
Schritt 4
Die Fäden sind mit den Schiffsmasten verbunden. Mit speziellem Werkzeug werden die Bänder in die richtige Richtung gezogen und sortiert, sodass die Fäden sich nicht verdrehen können. Bevor man das Schiff in die Flasche schiebt, wird der Boden des Rumpfes mit Leim bestrichen.
Schritt 5
Jetzt muss das Schiff in die Flasche. Beim Reinschieben des Schiffes werden die Masten mit den Segeln ganz einfach nach hinten geklappt. Das Segel wird dabei um den Rumpf gedreht und anschließend durch das Ziehen an den Bändern wieder aufgerichtet.
Schritt 6
Damit das Schiff richtig in der Flasche sitzt, werden eigens angefertigte Geräte aus Draht zum Ausrichten benutzt. Bei der Ausrichtung des Schiffes muss man besonders schnell und präzise vorgehen, da der Leim am Rumpf des Schiffes sehr schnell festtrocknet.
Schritt 7
Als letzter Schritt werden die Enden der am Flaschenkopf raushängenden Fäden mit einem Skalpell oder einer Schere abgeschnitten. Das handgemachte Buddelschiff ist nun fertig und die Flasche kann mit einem Korken fest verschlossen werden.
Robert Rieckers
Bereits seit 25 Jahren geht der in Schilksee lebende Robert Rieckers seiner Leidenschaft, dem Buddelschiffbauen, nach. „Ich fand es einfach spannend“, erzählt der heute 74-Jährige. Seine Frau schenkte ihm damals ein Buch über Buddelschiffbau und legte den Grundstein für seine heute unzähligen, faszinierenden Arbeiten. Seine Werke finden Liebhaber auf der ganzen Welt und sind auch in Metropolen wie Mailand oder Tokio zu Hause. Zu seinen Arbeiten, die der Rentner auch auf speziellen Wunsch ausführt, gibt es ein Zertifikat, das seine Schiffe als handgemachte Unikate ausweist. Nähere Infos über Robert Rieckers findet man auch im Buch „Kieler Köpfe“ und unter www.daos-clan.de.