Die Kunsthalle zu Kiel präsentiert vom 15. Februar bis 9. Juni die Ausstellung „Supraflux“ von Künstlerin Corinne Wasmuht, die zu den bedeutendsten deutschen Malerinnen der Gegenwart zählt.
„Als Kind in einen Topf Koks gefallen“ – so treffend beschreibt Corinne Wasmuht ihre Kunst. Ihr mangele es zwar an Drogenerfahrung, aber ihre Bilder haben schon etwas von einem bewusstseinserweiternden Drogenrausch. Manche Werke erinnern an einen Blick durch ein Kaleidoskop. Eine ganz eigene Welt. Wie ein Film ohne Zeit. Verglichen mit panoramaartigen Filmsequenzen zeigen ihre Bilder eine beschleunigte Welt, überladen und alles auf einmal.
Sie nutzt eine Lasurtechnik, sodass sich Schicht für Schicht der Ölbilder entwickelt, also ein sehr langwieriger Malprozess. Dadurch weisen die Werke einen unglaublichen Detailreichtum auf und spielen mit Lichtreflexen und Leuchtkraft. Fast neonartig vermischen sich Makro- und Mikrokosmos miteinander und wirken in sich doch geschlossen, nahezu architektonisch. Obwohl ihre Bilder einer Traumwahrnehmung nahe kommen, so sind sie doch keine Traumillustration. Sie stellen mehr das Einschlafen, den Zustand des Eindämmerns da, indem Traum mit Wirklichkeit verschwimmt. Die Künstlerin entwickelt sich Bild für Bild und wer genau hinsieht, kann Motive erkennen, die sich wie ein Staffellauf durch die Werke bewegen.
Supraflux heißt die Ausstellung, in der man vom 15. Februar bis 9. Juni in die Welt Corinne Wasmuhts eintauchen darf. In der Kunsthalle zu Kiel präsentiert die frisch ausgezeichnete Käthe-Kollwitz-Preisträgerin 2014, großformatige Tafelbilder. Zu den 18 Werken gehört auch die jüngste Schöpfung „Paine Towers 7“, welche hier zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert wird. Corinne Wasmuht fällt es nicht schwer, die Gemälde wegzugeben. Grund dafür ist, dass die Künstlerin es gar nicht mag, ihre eigenen Bilder bei sich hängen zu haben. Sie kann ihr eigenes Bild selbst irgendwann nicht mehr sehen. „Meine Bilder sind klüger als ich.“ sagt sie, „Wenn man mit den Bildern fertig ist, fängt man an, darüber nachzudenken.“
Paine Towers 7, 2013
Begleitend zu der Ausstellung aus der Schaffensperiode zwischen 1989 und 2013 werden Collagen vorgestellt. Dadurch kann man einen Einblick in das Gehirn und die Assoziationsketten Corinne Wasmuhts bekommen, sodass man eine Vorstellung davon gewinnt, wie die Künstlerin ihre großformatigen Panoramen vorbereitet. So wie die Künstlerin ihre ganz eigene Sprache gefunden hat, ermutigt sie auch ihre Studenten, in ihrer Tätigkeit als Professorin, ihre eigene Sprache zu finden und weder ihr selbst, noch einem Trend nachzueifern. Man sollte sich einlassen auf ihre Sprache, auf den Rausch der Bilder und eintauchen in den Topf voll Koks. Weitere Infos zu Corinne Wasmuht und Supraflux gibt es unter www.kunsthalle-kiel.de und unter Tel.: (0431) 880 57 50.