Im Rahmen des Kieler Kultursommers fand am Freitag die Kieler Museumsnacht statt – bereits zum zehnten Mal und das mit großem Erfolg. KIELerLEBEN-Online-Reporterin Ute Walter machte sich ein Bild von den vielen Veranstaltungen der 18 teilnehmenden Museen.
Selbst der leichte Nieselregen, der am Abend fiel, konnte die Stimmung nicht trüben - die Kieler Straßen waren bevölkert von begeisterten Museumsbesuchern aller Altersgruppen. Fröhlich flanierten sie zu den zahlreichen unterschiedlichen Veranstaltungen, die von 19 bis 24 Uhr angeboten wurden.
So gab es in ganz Kiel etwas zu bestaunen: Vom Aquarium über verschiedene Museen an der CAU, dem Mediendom und der Sternwarte an der Fachhochschule, verschiedene Galerien, das Schifffahrtsmuseum und die Kunsthalle - um nur einige zu nennen. Ein Shuttlebus fuhr verschiedene Stationen ab, auch die Linienbusse und Fähren konnten kostenlos genutzt werden.
Für jeden Geschmack war etwas dabei: Zum Beispiel wartete die Stadtgalerie mit der multimedialen Ausstellung "Gefrorene Zeit - Kunst aus der Antarktis" auf, bei der Fotografien und Videos internationaler Künstler stimmungsvoll an die weißen Wände projiziert wurden.
Im Stadtmuseum im Kieler Schloss bot sich der Anblick vieler bunter Werbeplakate aus den 50er und 60er Jahren: Hier wurden unter dem Titel "Arbeiten für's Wirtschaftswunder" Arbeitsmaterialien aus Branchen und Betrieben dieser Periode in Kiel ausgestellt. So konnte man sich zwischen alten Telefonen, Schreibmaschinen und vielen beeindruckenden Schwarzweißfotografien zurück in diese Zeit versetzen. Dazu trugen auch die Friseure vom King's Barbershop bei, die fleißig live Rock'n'Roll-Frisuren stylten. Passend dazu war auch die musikalische Untermalung sowie ein Boogie-Woogie-Tanzkurs, bei dem jeder die Schritte ausprobieren konnte.
Auch in der Kunsthalle konnte man sich auf die Spuren längst vergangener Zeiten machen: In der Antikensammlung gab es nebst Statuen und Tonscherben vor allem ein vielfältiges interaktives Programm für Kinder. Die Kleinen konnten sich als Archäologe versuchen und Tonscherben ausgraben und anschließend zusammensetzen oder aber eine Toga anprobieren und sich wie Kleopatra schminken lassen. Für viel Aufsehen sorgten auch zwei "ganz echte" Römer.
Die weitere Ausstellung in der Kunsthalle, "Privatissimo - Werke aus schleswig-holsteinischen Adelsbesitz" bot an diesem Abend ebenfalls etwas Besonderes: Zwischen den goldgerahmten Kunstwerken musizierten zwei Mitglieder der Kieler Oper und präsentierten Kammermusik des 18. und 19. Jahrhunderts. Live zu sehen gab es außerdem mehrere Künstler, die Hundeaufkleber, Sicherheitsorden, Rohölmalereien und gedruckte Karten fertigten. Wer sich von all der Kreativität inspiriert fühlte, durfte in der "Stadt-Land-Fluss"-Malaktion für Erwachsene auch selbst den Pinsel schwingen. Für den Abschluss dieser gelungenen Museumsnacht sorgte schließlich ab 24 Uhr eine Tanzparty in der Stadtgalerie.
Ute Walter